Faltbare Bildschirme

Können Foldables die Smartphone-Welt aufmischen?

von - 02.07.2019
Faltbares Smartphone
Foto: zixia / shutterstock.com
Faltbare Bildschirme sollen die Smartphone-Welt aufmischen: Für manche Anwendungen ist ein großes Display perfekt, und in der Tasche bleibt das Telefon angenehm klein. Anfang 2019 wurden die ersten Seriengeräte vorgestellt, doch es ist ein Start mit Hindernissen.
Samsung Galaxy Fold
Das aufgeklappte Samsung Galaxy Fold bietet viel Fläche - etwa für eine übersichtliche Darstellung von Karten.
(Quelle: Till Simon Nagel)
Faltbare Smartphones sind die Mobilfunk-Innovation des Jahres schlechthin. Möglich machen solche Geräte flexible Bildschirme, die aufgeklappt wie Tablets aussehen, aber zusammengeklappt kleiner sind als die heute üblichen Displays. Huawei Mate X und Samsung Galaxy Fold sollen die Erstlinge der neuen Foldable-Ära bei den Marktführern heißen - und teils mehr als 2.000 Euro kosten.
Der Hersteller Royole hatte zwar schon deutlich früher ein faltbares Smartphone auf den Markt gebracht, das hatte entlang der Faltkante aber noch einen recht großen Buckel. Doch können es die Branchengrößen besser, und was bringen Foldables?
Trotz jahrelanger Entwicklungsarbeit gestaltet sich der Schritt von Prototypen zur Serienproduktion offenbar schwierig: Samsung wollte sein Fold zunächst bereits im April 2019 auf den Markt bringen, verschob den Marktstart aber, nachdem es bei Testern zu Displayschäden rund um das Scharnier für den Klappmechanismus gekommen war. Und auch Huawei blies den ursprünglich avisierten Starttermin Juli 2019 ab.

Nach innen oder nach außen klappen

Die Konzepte der Hersteller unterscheiden sich deutlich: Beim Samsung Fold klappt der große Bildschirm (7,3 Zoll) nach innen, und es besitzt ein weiteres Display an der Außenseite. Nachteil: Zwischen den zusammengeklappten Hälften bleibt ein Spalt. Das Huawei Mate X klappt dagegen nach außen. Daran ist wiederum nachteilig, dass der komplette Bildschirm ungeschützt außen liegt.
Christian Just von der "Computerbild" bringt die Schwachstellen der Foldables auf den Punkt: "Die Hersteller müssen die Scharniere und die empfindliche Folie über dem OLED-Display widerstandsfähig machen gegen Dreck und Fremdkörper. Sonst ist der Frust schnell groß."
Aber auch abseits der Hardware sind die Herausforderungen groß. "Die Software muss perfekt auf beide Zustände, aufgeklappt und geschlossen, ausgerichtet werden", sagt Just. Da sei Luft nach oben. Immerhin soll die im Herbst kommende Android-Version 10 eine native Unterstützung für Foldables mitbringen - etwa den nahtlosen Übergang einer Anwendung von einem kleinen auf ein großes Display (Screen Continuity).
Beispiel: Auf dem kleinen Außendisplay läuft ein Video im Vollbild. Wird das Foldable nun aufgeklappt, läuft die Wiedergabe direkt auf dem größeren Display weiter - in der richtigen Auflösung.
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