Handelskrieg

Mehr Probleme für Huawei: Japans Firmen beugen sich US-Sanktionen

von - 24.05.2019
Zerkratztes Huawei-Display
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Huawei gerät immer stärker in Bedrängnis: Nun haben auch japanische Firmen wie Panasonic auf die US-Sanktionen reagiert und ihre Geschäftsbeziehungen mit dem chinesischen Konzern eingeschränkt.
Der chinesische Huawei-Konzern verliert durch die US-Sanktionen auch Zugang zu Technologie aus anderen Ländern. So stoppte der japanische Elektronik-Riese Panasonic am Donnerstag die Lieferungen einiger Bauteile an den Netzausrüster und Smartphone-Anbieter. Hintergrund ist die US-Regelung, dass Produkte aus anderen Ländern ebenfalls amerikanischen Exportkontrollen unterliegen können, wenn mehr als 25 Prozent ihres Werts aus den USA kommen.
Panasonic teilte mit, man müsse "Transaktionen mit Huawei" und 68 Tochterfirmen der Chinesen, die von den Sanktionen der US-Regierung betroffen sind, "suspendieren". Geprüft werde, welche Produkte im einzelnen unter die US-Sanktionen fallen könnten. Im vergangenen Jahr hatte Huawei Komponenten im Wert von rund sechs Milliarden Dollar von japanischen Unternehmen wie Panasonic erhalten.
Huawei verkaufte allein im ersten Quartal dieses Jahres 60 Millionen Smartphones. Bricht der Absatz als Folge der US-Sanktionen ein, wird das auch gravierende Folgen für bisherige Huawei-Zulieferer haben, die nicht direkt von den Einschränkungen betroffen sind. So könnte dadurch zum Beispiel Geschäft für den japanischen Sony-Konzern wegbrechen, der Kamerasensoren an Huawei liefert.
Auch japanische Mobilfunk-Betreiber legten den Verkauf neuer Huawei-Geräte auf Eis oder wollen keine neuen Aufträge mehr annehmen - aus Sorge, dass Google Dienste wie Android für den chinesischen Konzern nicht mehr zur Verfügung stellen könnte. Zuvor hatten bereits britische Mobilfunk-Anbieter den Vertrieb von Huawei-Smartphones zum anstehenden Start der superschnellen 5G-Netze abgesagt.
Die USA hatten Huawei vergangene Woche auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. US-Präsident Donald Trump begründete seine Schritte mit Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. Auch da die Vorwürfe bislang nicht konkret belegt wurden, sehen viele Experten die Sanktionen im Kontext des Handelskonfliktes zwischen den USA und China.
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