Verkehrspolitik

Deutschland soll Vorreiter beim autonomen Fahren werden

von - 11.02.2021
Autonomes Fahren
Foto: Marijan Murat / dpa
Es könnte eine "Blaupause" für andere Länder werden: ein Gesetz zum autonomen Fahren. Die Bundesregierung hat ehrgeizige Ziele. Wichtige Fragen aber sind noch offen.
Das Auto sucht sich im Parkhaus ohne Fahrer an Bord einen Parkplatz, fahrerlose Shuttlebusse bringen Passagiere auf dem Land oder in der Stadt von A nach B: Das sind denkbare Szenarien.
Das "Autoland" Deutschland soll weltweit Vorreiter beim autonomen Fahren werden. Das ist das Ziel der Bundesregierung - wobei es noch dauern dürfte, bis die letzte Stufe bei "Roboterautos" erreicht ist.
Das Bundeskabinett beschloss einen Gesetzentwurf, der einen Rechtsrahmen setzen soll für autonome Kraftfahrzeuge der sogenannten Stufe 4. Diese sollen in von den zuständigen Landesbehörden festgelegten Bereichen bis zum Jahr 2022 im öffentlichen Straßenverkehr im Regelbetrieb fahren können.

Aus der Forschung in den Alltag

"Damit würde Deutschland der erste Staat weltweit, der Fahrzeuge ohne Fahrer aus der Forschung in den Alltag holt", so das Bundesverkehrsministerium. Zu möglichen "Einsatzszenarien" werden in dem Gesetzentwurf auch die Verteilung von Briefen oder Dokumenten oder Betriebsshuttles, die den Mitarbeiterverkehr übernehmen, genannt.
"Wir wollen jetzt autonome Autos und Busse, die Fahrgäste bedarfsgenau an ihr Ziel bringen - und sich danach selbstständig im Parkhaus abstellen", sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). "Das ist nicht nur bequem, sondern sicher." Neun von zehn Unfällen passierten, weil Menschen Fehler machten. "Selbstfahrende Autos werden dagegen von einem Computer gesteuert. Der lässt sich nicht ablenken oder wird müde." Scheuer sieht das autonome Fahren auch als wichtigen Innovationsschub für die deutsche Autoindustrie, die sich in einem Umbruch befinde, wie er dem Deutschlandfunk sagte.
"Dass die Bundesregierung jetzt den Weg für den Einstieg in das autonome Fahren frei macht, ist gut für den Standort Deutschland", sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie. Die Technologie für automatisierte Funktionen im Verkehr werde sich in den nächsten Jahren weiterhin dynamisch entwickeln.
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