Drahtlose Musiksysteme und Multiroom-Sound

Wettbewerber drängen auf den Markt

von - 26.02.2016
Um dies zu ändern, wurde in Südkorea und Japan in den vergangenen Jahren viel in Forschung und Design investiert. So stellte Sony beispielsweise auf der diesjährigen CES mit dem Monolautsprecher ZR5 und dem größeren Stereo-Speaker ZR7 zwei Multiroom-Geräte vor, die im Sommer für 230 beziehungsweise 350 Euro erscheinen sollen.
Sony ZR5 Speaker
Sony hat auf der CES mit dem ZR5 einen kompakten Multiroom-Speaker vor­gestellt
(Quelle: Sony )
Mit dem Preis des ZR5 orientiert man sich, wie auch die Mitbewerber von Raumfeld, Samsung et cetera, am Play:1 von Sonos. Im Gegensatz zum kleinsten Sonos-Speaker beherrscht der neue Sony aber auch Bluetooth – und das auch mit dem Lossless-Übertragungs-Codec LDAC. Auch bei den Anschlüssen zeigt sich der ZR5 überlegen, einen USB-Eingang oder einen 3,5-mm-Klinkeneingang sucht man beim Play:1 vergebens. Zudem ist der Sony mit der Unterstützung von DLNA, Google Cast und eben Bluetooth deutlich weltoffener als das Sonos-Gegenstück, das ausschließlich mit der entsprechenden App und nur im eigenen Sonos-Drahtlosnetzwerk funktioniert.
Objektiv betrachtet sollten das eigentlich die besten Voraussetzungen sein, um den Marktführer erfolgreich zu attackieren. Doch objektiv betrachtet hätte auch das iPhone mit seinen vielen Restriktionen wie dem eigenen Ladestecker, dem Zwang zu iTunes und so weiter das Nachsehen gegenüber Android.
Den Wettbewerbern jegliche Chance auf eine bessere Position am Markt abzusprechen, wäre dennoch fehl am Platze. Zum einen wächst der Markt insgesamt – auch durch die Marketingmaßnahmen aller Anbieter – und zum anderen haben die Konsumenten jetzt endlich etliche Alternativen, die dem Marktführer in puncto Verarbeitungs- und Klangqualität sowie was den Bedienkomfort angeht mindestens ebenbürtig sind.
Neuer Player: Sound United bringt seine Marke Polk Audio nach Deutschland.
Ein neuer Herausforderer kommt in Gestalt von Sound United mit seiner Marke Polk Audio auf den Markt. Während der Hersteller hierzulande quasi unbekannt ist, spielt er in Nordamerika bereits seit vielen Jahren eine große Rolle und ist Sonos schon gefährlich nahegekommen.
Jetzt wollen die US-Amerikaner auch in Europa und vor allem im wichtigen deutschen Markt Fuß fassen und verkaufen seit kurzem ihre umfangreiche Produkt-­Range, zu der auch der Omni S6 gehört. Dieser tritt als Konkurrent des jüngst präsentierten Play:5 von Sonos an, kostet mit rund 450 Euro aber etwas weniger. Inwieweit sich die Marke hierzulande durchsetzen wird, bleibt abzuwarten, zumal die Konkurrenz mit bekannten Brands sehr groß ist.
Chancen könnte Sound United indes durch den verwendeten Play-Fi-Standard von DTS haben. Dieser erlaubt die Nutzung von Hardware verschiedener Hersteller mit einer App, man könnte also beispielsweise einen Polk-Audio-Speaker mit einem Gerät eines anderen Anbieters zu einem Stereo-Paar koppeln.
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