Der perfekte Umstieg auf 802.11ac-WLAN
Die Second Wave des schnellen WLAN-Standards
von Frank-Michael SchledeThomas Bär - 20.03.2015
Es geht immer noch schneller – die nächste Technik steht schon bereit. Sowohl von den Herstellern als auch in vielen Publikationen wird bereits heftig über den Einsatz von Geräten diskutiert, mit denen die zweite Generation – die sogenannte Second Wave – und damit eine verbesserte Version von 802.11ac Einzug in die Netzwerke halten soll.
Linksys WRT1900 AC: Der Router arbeitet nach dem Standard 802.11ac und hat vier Antennen.
(Quelle: Linksys )
Die sogenannte Streckendämpfung ist dabei so groß, dass damit keine großen Entfernungen überbrückt werden können und keine Verbindungen durch Decken und Wände zustandekommen. Deshalb wird diese Technik auch nur für kurze Distanzen verwendet werden. Hier gehen die meisten Fachleute von circa 10 Metern aus. 802.11ad wird deshalb nach heutigem Stand der Technik meist nur für Punkt-zu-Punkt- und nicht für Infrastruktur-Verbindungen zum Einsatz kommen. Die Zukunft von WiGig dürfte vor allen Dingen in den Bereichen liegen, in denen beispielsweise hochauflösende Videos direkt von einem mobilen Gerät auf einen Fernseher übertragen werden sollen.
Da der flächendeckende Einsatz von 802.11ac-Geräten der zweiten Generation also noch auf sich warten lässt und 802.11ad mit Sicherheit kein direkter Nachfolger der 802.11ac-Technik sein wird, sollten IT-Verantwortliche auf jeden Fall auf die Vorteile von ac-WLAN setzen, wenn sie heute ihr drahtloses Netzwerk erweitern oder erneuern wollen.
Kommentar: Second Wave of 802.11ac
Harald Röder, Systems Engineer DACH bei Meru Networks
„Man kann derzeit die Entwicklung der sogenannten Second Wave of 802.11ac noch nicht konkret abschätzen. Aufgrund der noch komplexeren MIMO-Technik mit bis zu acht Antennen und Spatial Streams pro Radio kann zudem der potenzielle Platz- und Energiebedarf entsprechender Access-Points noch nicht genau vorausgesagt werden. Somit ist das sicherlich ein Thema des nächsten oder der darauffolgenden Jahre.
Für mich ist dabei interessant, die Entwicklung des Multi-User MIMO zu beobachten, da es verspricht, bis zu vier Geräte parallel mit Daten zu versorgen. Nach bisherigen Entwürfen profitieren die Endgeräte nur im Downlink von Multi-User MIMO. Firmen wie Meru Networks sehen sich aber insgesamt durch die Single-Channel-Technologie sehr gut für Second Wave aufgestellt, da mit 160 MHz breiten Kanälen genug überlappungsfreie Kanäle zur Verfügung stehen.“