Wie Ihr PC Sie verrät

Datensammlung im Internet

von - 08.11.2011
Nicht nur die Software von Microsoft und Adobe funkt unbemerkt ins Internet, auch der Open-Source-Browser Firefox kontaktiert seinen Hersteller.

Automatische Firefox-Updates

Das kostenlose Firefox kontaktiert kontinuierlich die Mozilla-Server und lädt ohne Nachfrage Updates herunter und installiert sie.
Das können Sie tun: Die Aktualisierungseinstellungen finden Sie unter „Extras, Einstellungen…“ im Bereich „Erweitert“. Unter „Update“ lässt sich die Update-Prüfung deaktivieren, wenn Sie komplett Ihre Ruhe haben wollen. Über Updates lassen Sie sich in diesem Fall am besten vom Personal Software Inspector informieren.

Autoupdate-Alternative: Personal Software Inspector

Personal Software Inspector sucht nach Updates für wichtige Programme. Beinahe jede moderne Software telefoniert dauernd wegen möglicher neuer Updates nach Hause. Wenn Ihnen dabei unwohl ist, weil Sie nicht wissen, welche Daten übertragen werden, installieren Sie den kostenlosen Personal Software Inspector. Das Freeware-Tool prüft die Aktualität aller auf dem PC installierten Programme und bietet meist einen direkten Download-Link zum Update an . Optional lassen Sie den Update-Wächter ständig im Hintergrund laufen, so dass er Sie über neue Patches informiert. Die integrierten Update-Routinen der anderen Programme können Sie dann theoretisch auch komplett abschalten.

Tracking-Cookies

Update-Wächter: Der Personal Software Inspector kümmert sich um Updates (Bild 5).
So geht's: Der Personal Software Inspector kümmert sich um Updates
Cookies sind kleine Dateien auf Ihrer Festplatte, die ein Webserver dort abgelegt hat. Tracking-Cookies werden von großen Werbenetzen gesetzt und identifizieren so einen Internetsurfer über mehrere Websites hinweg. Cookies ermöglichen ein automatisches Login in Online-Dienste wie Diskussionsforen oder soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Bei jedem Besuch sieht der Webserver nach, ob bereits ein Cookie auf Ihrer Festplatte liegt, und identifiziert Sie darüber.
Das können Sie tun: Es ist meist nicht sinnvoll, Cookies komplett zu deaktivieren, weil viele Webseiten dann nur noch schlecht funktionieren. Weit besser ist es, eine Positivliste der Seiten festzulegen, die bei Ihnen Cookies ablegen dürfen. Alle anderen Cookies werden beim Starten des Browsers automatisch gelöscht.
Cookie Culler: Die Firefox-Erweiterung verwaltet eine Positivliste erwünschter Cookies und löscht automatisch alle anderen Cookies (Bild 6).
Cookie Culler: Die Firefox-Erweiterung verwaltet eine Positivliste erwünschter Cookies und löscht automatisch alle anderen Cookies
Die kostenlose Firefox-Erweiterung Cookie Culler setzt diese Methode perfekt um . Installieren Sie Cookie Culler und starten Sie anschließend Ihren Browser neu. Öffnen Sie nun zunächst die Standardeinstellungen, die Firefox für Cookies anbietet. Rufen Sie dazu „Extras, Einstellungen…“ auf und klicken Sie auf dem Reiter „Datenschutz“ auf „Cookies anzeigen…“. Löschen Sie jetzt sämtliche überflüssigen Cookies und behalten Sie nur Cookies von Seiten wie Amazon oder Online-Foren, auf denen Sie sich nicht laufend neu einloggen wollen.
Rufen Sie dann „Extras, CookieCuller“ auf und markieren Sie die erste Cookie-Zeile mit der Maus. Scrollen Sie bis ganz nach unten und klicken Sie auf die letzte Zeile, während Sie die Umschalttaste gedrückt halten. So markieren Sie alle übrig gebliebenen Cookies. Klicken Sie danach auf „Protect Cookie“ und bestätigen Sie mit „OK“.
Legen Sie nun noch fest, dass Firefox bei jedem Neustart alle nicht geschützten Cookies löscht. Rufen Sie dazu „Extras, Addons“ auf und klicken Sie bei „CookieCuller“ auf „Einstellungen“. Setzen Sie ein Häkchen vor „Delete Unprotected Cookies on Startup“ und bestätigen Sie mit einem Klick auf „OK“. 

Programme kontrollieren mit Comodo Firewall

Comodo Firewall: Wenn Sie wissen wollen, was Google auf Ihrem Rechner treibt, löschen Sie den Eintrag „Google Inc“ aus der Liste vertrauenswürdiger Softwareanbieter (Bild 7).
Comodo Firewall: Wenn Sie wissen wollen, was Google auf Ihrem Rechner treibt, löschen Sie den Eintrag „Google Inc“ aus der Liste vertrauenswürdiger Softwareanbieter
Eine Firewall verrät Ihnen, welche Programme ins Internet wollen. Am besten funktioniert das mit Comodo Firewall. Desktop-Firewalls bringen eine umfangreiche Liste erlaubter Software mit. So verhindern die Hersteller, dass der Anwender genervt wird, weil die Firewall zu oft meckert. Nur wenn Sie diese Liste löschen, finden Sie heraus, welche Programme wirklich ungefragt ins Internet gehen. Im kostenlosen Comodo Firewall verbirgt sich diese Liste unter „DEFENSE+“. Klicken Sie auf „Meine vertrauenswürdigen Anbieter“. Entfernen Sie alle Hersteller aus dieser Liste, deren Software Sie überwachen wollen. Anschließend fragt die Firewall bei einem Verbindungsversuch eines Programms dieses Herstellers um Ihre Erlaubnis.

Super-Cookies

Better Privacy: Die Firefox-Erweiterung löscht die besonders hartnäckigen Flash-Cookies, die Firefox normalerweise nicht entfernt (Bild 8).
Better Privacy: Die Firefox-Erweiterung löscht die besonders hartnäckigen Flash-Cookies, die Firefox normalerweise nicht entfernt
Neben herkömmlichen Cookies gibt es auch sogenannte Super-Cookies. Das sind Cookies, die der Flash-Player heimlich auf der Festplatte ablegt.
Das können Sie tun: Die kostenlose Firefox-Erweiterung Better Privacy macht kurzen Prozess mit Flash-Cookies. Nach der Installation des Addons und einem Neustart von Firefox öffnen Sie die Optionen über „Extras, Better Privacy“. In dem Fenster unter „Entfernen oder schützen gespeicherter LSOs“ sehen Sie alle auf Ihrem PC gespeicherten Flash-Cookies. Ein Klick auf „Alle LSOs entfernen“ löscht sie.
Wenn Sie bestimmte Flash-Cookies lieber behalten wollen, weil sonst zum Beispiel die Einstellungen bei einem Flash-Spiel verloren gehen würden, markieren Sie den Eintrag mit der Maus. Klicken Sie danach auf „Nie automatisch löschen“, um dieses Cookie zu schützen. In der Standardeinstellung entfernt Better Privacy alle Super-Cookies bei jedem Beenden von Firefox automatisch.

Smartscreen-Filter im IE

Smartscreen-Filter: Markieren Sie im Internet Explorer „Deaktivieren“. Dann erfährt Microsoft nicht, welche Seiten Sie besucht haben (Bild 9).
Smartscreen-Filter: Markieren Sie im Internet Explorer „Deaktivieren“. Dann erfährt Microsoft nicht, welche Seiten Sie besucht haben
Der Smartscreen-Filter des Internet Explorers schützt den Anwender vor Phishing-Seiten. Dazu überträgt er die Adressen der besuchten Webseiten zusammen mit Informationen über Ihren Computer sowie eine eindeutige Identifizierungsnummer an Microsoft, wo sie mit einer Datenbank abgeglichen werden.
Informationen darüber, was übertragen wird, finden Sie in englischer Sprache unter www.mi crosoft.com/windows/internet-explorer/privacy.aspx.
Das können Sie tun: Der Smartscreen-Filter lässt sich über „Extras, Internetoptionen, Sicherheit“ deaktivieren. Klicken Sie auf „Stufe anpassen…“ und scrollen Sie bis zum Eintrag „SmartScreen-Filter verwenden“. Markieren Sie „Deaktivieren“ und bestätigen Sie mit „OK, Ja“.
Falls Sie nicht auf einen Phishing-Filter verzichten wollen, installieren Sie das kostenlose Web of Trust. Die Erweiterung, die gefährliche Seiten anhand von Meldungen der Nutzer identifiziert, gibt es sowohl für den Internet Explorer als auch für Firefox. 

Datenspuren mit Ccleaner beseitigen

Ccleaner: Die Freeware entfernt Datenspuren, die Windows, Internet Explorer und Firefox anlegen. Auch Tools wie Winrar speichern Daten über Sie, etwa welche Archive Sie zuletzt entpackt haben (Bild 10),
Ccleaner: Die Freeware entfernt Datenspuren, die Windows, Internet Explorer und Firefox anlegen. Auch Tools wie Winrar speichern Daten über Sie, etwa welche Archive Sie zuletzt entpackt haben
Auch auf Ihrem PC liegen verräterische Daten. So speichern viele Programme, welche Dateien Sie zuletzt geöffnet haben. Am besten räumen Sie hier mit Ccleaner auf. Der kostenlose Ccleaner ist perfekt, um Datenspuren auf dem PC zu beseitigen. Ccleaner entfernt Datenreste in Windows und vielen verbreiteten Programmen wie Firefox, Imgburn oder Winrar. Bei der Installation von Ccleaner sollten Sie das Häkchen vor der Yahoo-Toolbar entfernen. Anschließend starten Sie das Tool und wählen unter „Windows“ und „Anwendungen“ aus, welche Datenspuren vernichtet werden sollen . Führen Sie dann einen Testlauf mit „Analysieren“ durch. Sind Sie zufrieden, starten Sie die Bereinigung mit „Starte CCleaner“.
Verwandte Themen