Cloud-Dienste erleichtern den KI-Einstieg

Google Cloud AI & IBM Watson

von - 01.09.2017
Google präsentiert seine Services für Künstliche Intelligenz unter dem Begriff Cloud AI. Ähnlich wie AWS fasst auch Google Funktionen für die Bild- und Texanalyse zusammen.
Die Cloud Vision API kann Objekte auf Bildern erkennen und in mehrere Tausend verschiedene Kategorien einteilen. Auch einzelne, bekannte Objekte wie der Eiffelturm lassen sich finden, ebenso wie Prominente oder Logos. Eine weitergehende Personenerkennung, etwa über den Vergleich von Bildern, wird nicht unterstützt. Text erkennt die API ebenfalls, sie kann automatisch die Sprache identifizieren, in der er geschrieben ist. Nicht jugendfreie oder gewaltverherrlichende Inhalte lassen sich feststellen und blocken.
Für Spracherkennung und Textanalyse sind Cloud Speech API und Cloud Natural Language API zuständig. Die Speech API kann gesprochene Wörter und Sätze aus über 80 Sprachen und Sprachvarianten in geschriebenen Text umsetzen. Die Textanalyse-API zerlegt Sätze in ihre grammatikalischen Bestandteile und extrahiert aus Texten Informationen über Personen oder Produkte. Die API kann außerdem die Gesamtstimmung feststellen, in der ein längerer Text geschrieben ist.
Noch in einem frühen Alpha-Entwicklungsstadium befindet sich die Cloud Jobs API. Sie soll Stellenanbietern und -suchenden das Finden und Besetzen einer Position erleichtern. Der Service versucht beispielsweise, fach- oder unternehmensspezifische Formulierungen in einer Stellenbeschreibung so in typische Suchbegriffe zu übersetzen, dass Kandidaten die Position auch wirklich finden können.

IBM Watson

Das Angebot an API-basierten Services ist bei IBM unter der Bezeichnung Watson ähnlich reichhaltig wie bei Microsoft. Mit dem Dienst Conversation lassen sich beispielsweise Chatbots und virtuelle Assistenten erstellen. Der Entwickler definiert dafür einen sogenannten Workspace, der Trainingsdaten und Dialoge enthält. Letztere regeln, wie der Bot auf Fragen reagieren soll. Dazu kann der Service die Absicht (Intent) des Nutzers sowie den Kontext und das Objekt der Anfrage (Entity) erkennen. Conversation lässt sich mit anderen Watson-Services wie Speech to Text oder dem Tone Analyzer kombinieren.
Sehr viel Wert legt der Anbieter auf den Bereich Dokumentenanalyse. Services wie Document Conversion, Natural Language Classifier, Retrieve and Rank und Discovery erlauben es, große Textmengen zu konvertieren, zu klassifizieren, nach relevanten Informationen zu durchsuchen und diese dar­zustellen.
Außergewöhnlich ist der Service Personality Insights. Der Dienst versucht, mit Hilfe linguistischer Analysen in E-Mails, Blog-Posts, Tweets, Kommentaren oder Forenbeiträgen Persönlichkeitsmerkmale des Schreibers zu finden. Er kann außerdem die Vorlieben eines Konsumenten für bestimmte Produkte, Services oder Aktivitäten analysieren. Unternehmen sollen damit Kunden besser verstehen, ihre Zufriedenheit steigern, ihnen maßgeschneiderte Angebote unterbreiten und so Kundenbindung und Umsatz steigern können.
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