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Shopware und Magento als Konkurrenten zu Shopify

von - 31.01.2020
com! professional: Welche Wettbewerber greift Shopify in Deutschland an?
Finkelstein: Einer ist sicherlich Shopware. Wir sehen ziemlich viele Migrationen von Shopware zu Shopify. Shopware hatte ­einige Zeit eine Führungsposition inne. Was uns einen Vorteil verschafft, ist, dass sich alle Marken in Zukunft zu globalen Marken entwickeln werden. Wir machen es ihnen leicht zu internationalisieren, weil Shopify auf den weltweiten Handel ausgerichtet ist. Und auch wenn wir bei einigen Dingen jetzt gerade erst in der Umsetzung sind, ­etwa bei Multiwährungen, so registriert die Händlerschaft in Deutschland durchaus, dass wir es tun. Und sie setzen auf uns, weil sie sehen, dass es in anderen Ländern schon funktioniert. Bei Shopware hingegen herrschte lange Zeit Stillstand, höre ich immer wieder von Händlern.
com! professional: An wem messen Sie sich noch? 
Finkelstein: Ein anderer Anbieter ist ­Magento. Magento war lange sehr ­erfolgreich hier. Viele unserer heutigen Händler sind ehemalige Magento-Kunden. Wer jetzt vor einem Wechsel von ­Magento 1 zu Magento 2 steht, denkt auch über einen kompletten Systemwechsel nach. Viele der anderen Software-Anbieter konzentrieren sich auf das Marketing und den Vertrieb. Wir konzentrieren uns darauf, die beste Software der Welt zu bauen - zudem investieren wir in Deutschland gerade in den Markenaufbau. 
com! professional: Wie sieht Ihre Hauptzielgruppe aus?
Finkelstein: Der Fokus liegt sicherlich auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Mit Angeboten wie Shopify POS und Shopify Shipping werden wir aber zunehmend auch für größere Marken inte­ressant, weil sie sich um diese Dinge dann nicht zu kümmern brauchen. In Großbritan­nien konnten wir beobachten, dass sich anfangs vor allem moderne, neue Marken für Shopify entschieden haben, und dann aber auch Unternehmen wie Procter & Gamble und Unilever zu uns gekommen sind. Das könnte in Deutschland ähnlich laufen. 
com! professional: Die Versand- und Fulfillment-Dienstleistungen, die Sie angesprochen haben, sind in Deutschland aber noch nicht verfügbar, oder?
Finkelstein: Das Shopify Fulfillment Network haben wir im Juni ja erst angekündigt und beginnen jetzt mit der Umsetzung. Start ist in den USA, weil dort die meisten unserer Händler sind. Aber viele dieser neuen Versand- und Fulfillment-Lösungen werden Sie schon sehr bald auch in Deutschland sehen.
com! professional: Was heißt sehr bald?
Finkelstein: Das heißt im Lauf der nächsten Jahre. Der deutsche Markt hat für uns hohe Prio­rität.
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