So schaffen digitale Vorreiter Innovationen

Innovation mit Methode

Google in Zürich Dschungel
Inspirierender Arbeitsplatz: Wo man sich wohlfühlt, steigen Produktivität und Innovationsbereitschaft, wie hier bei Google.
(Quelle: Google Schweiz )
Die kreative Change-Plattform Erste Hub liefert im Bereich Retail-Banking ein Beispiel dafür, wie man es richtig macht. Sie schafft ein unternehmerisches Arbeitsumfeld für die Entwicklung von Prototypen neuer Banking-Lösungen, da­runter Apps und Webanwendungen, und setzt dabei auf einen Innovationsprozess mit strikt strukturierter Vorgehensweise.
Im Fokus stehen die Kundenbedürfnisse. Den Ausgangspunkt bildet stets ein reales Problem, mit dem sich Menschen konfrontiert sehen. Die Innovationsverantwortlichen bei Erste Hub befolgen dann den sogenannten Stage-Gate-Ansatz, ein bewährtes Prozessmodell der Innovations- und Produktentwicklung. In sogenannten Shooting Sessions durchlaufen neue Ideen eine eingehende Prüfung aus allen relevanten Perspektiven. Dabei können Ideen verworfen, verbessert oder unverändert zum nächsten Schritt weitergeleitet werden: der Erstellung eines Prototyps. Erst dann fällt die Entscheidung, ob es das Produkt in den Markt schafft.
Angesichts des stetig steigenden Innovationstempos und der wachsenden Komplexität von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen forcieren einige Unternehmen nicht lineare Ansätze, die adaptives Experimentieren erleichtern sollen. Dazu zählen unter anderem das Chain-linked- und das Survival-of-the-Fittest-Modell. Hinzu kommen Werkzeuge wie ICCs (Integration Competency Center) - cloudbasierte Coworking-Räume, in denen Unternehmen einer Branche zusammenarbeiten. Das Beratungsunternehmen PwC stellt als Vorteile der ICCs „Synergieeffekte wie erhöhte Transparenz, Kostenreduktionen, Leistungsverbesserung und/oder ein verbessertes Branchenverständnis auf Basis aggregierter Informationen“ heraus. Bis Ende 2018 soll rund ein Drittel der Top-20-Marktführer verschiedener Industrien durch den Einsatz von ICCs „maßgeblich beeinflusst werden“, prognostiziert PwC unter Berufung auf Daten von IDC.
Anbieter wie Siemens mit MindSphere stellen Möglichkeiten der Prozessoptimierung auf der Basis von Maschinendaten und ICC-Lösungen bereit. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können mittelständische Unternehmen bestehende Produkte schneller optimieren und kundenspezifisch weiterentwickeln. In der Autoindustrie innovieren auf diese Weise Zulieferer im Bereich Fahrerassistenzsysteme, Mensch-Maschine-Schnittstellen und Infotainment-Unterstützung. Einheitliche Standards und offene Schnittstellen ermöglichen einen intensiven Datenaustausch nicht nur der internen Abteilungen untereinander, sondern auch enge Kooperationen mit externen Partnern.
Verwandte Themen