Software für den Datenschutz im Unternehmen

Lock-in-Effekte und Datenschutz-Grundausstattung

von - 28.10.2015
Die in der Software des Datenschutzbeauftragten gespeicherten Informationen sind umfangreich und komplex. Erneut alle Daten zu erheben würde enorme Aufwände verursachen. Wer sich für eine solche Software entscheidet, sollte sich also genau ansehen, wie man die gespeicherten Informationen auch wieder zurückbekommt, um sie anderswo einsetzen zu können.
privacyGuard: Die Gestaltung von Folien ist zwar schmucklos, dafür aber effizient.
privacyGuard: Die Gestaltung von Folien ist zwar schmucklos, dafür aber effizient.
DSBAssist bringt beispielsweise eine Export-Funktion mit, mit der sich alle Daten eines Mandanten auch wieder ausgeben lassen. Die Software verwendet hierfür einen sehr einfachen XML-Dialekt. Mit Hilfe eines Stylesheets oder unter Hinzuziehung eines Experten sollten sich die Informationen also verhältnismäßig rasch wieder verwenden lassen. Ähnliches gilt für das Programm privacyGuard, das ebenfalls auf XML setzt.
Eine Ausnahme bildet Das elektronische Datenschutzhandbuch. Hier werden die meisten Inhalte in Word gespeichert. Auf diese Weise bleiben die Dateien auch dann lesbar, wenn der Nutzer sich dazu entschließen sollte, die Software zu wechseln.

Nützliche Grundausstattung

Alle vorgestellten Programme erledigen ihre Aufgabe zu­friedenstellend. Allerdings muss der Anwender schon wissen, was er tut. Die wenigsten Vorkenntnisse setzt sicherlich das Programm Das elektronische Datenschutzhandbuch vo­raus, das mit ausführlichen Erläuterungen punktet. Hier merkt man der Software an, dass der Hersteller auch umfangreiche Loseblattsammlungen und Handbücher zum Datenschutz vertreibt.
Eine ausführliche Datenschutzdokumentation gelingt mit den Programmen auf jeden Fall. Wie wichtig die Zusatzfunktionen sind, muss jeder Nutzer selbst entscheiden. Was den Zugang zu den Programmen unnötig erschwert, ist die oft fehlende Berücksichtigung der Windows-Standards. Spätestens dann merkt der erfahrene Nutzer, dass es sich vielfach um Anwendungen handelt, die aus Datenbanken he­raus entwickelt wurden. Icons für die Bedienung mögen ja noch Geschmacksache sein, aber Standards wie die Menüfolge „Datei, Bearbeiten“ gibt es aus guten Gründen schon seit vielen Jahren. Dennoch: Die vorgestellten Programme bilden eine gute Basis für die organisa­torischen Maßnahmen, die ein Unternehmen in Sachen Datenschutz zu ergreifen hat.

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