Open-Source-Cloud OpenStack kommt groß raus

OpenStack erhielt Starthilfe von der NASA

von - 17.03.2015
Die Anfänge von OpenStack reichen zurück bis ins Jahr 2009. Zu dieser Zeit hatte Rackspace, der damals nach Amazon weltweit zweitgrößte Anbieter von Public-Cloud-Infrastruktur mit über 100.000 Kunden, damit begonnen, einen Teil seiner Public-Cloud-Technologie aus dem Unternehmen he­rauszunehmen und als Open Source zugänglich zu machen.
Jonathan Bryce, Executive Director OpenStack Foundation
Jonathan Bryce, Executive Director OpenStack Foundation: „Als sich herausstellte, dass die Lösungen von Amazon und anderen trotz ihrer Erfolge nicht für alle Unternehmen geeignet sind, die die Service- und Abrechnungsmöglichkeiten des Cloud-Modells nutzen wollen, konnten wir eine Alternative für ihre Rechenzentren anbieten.“
Jonathan Bryce, damals bei Rackspace und heute Execu­tive Director bei der OpenStack Foundation, berichtet im Gespräch mit com! professional über diese Anfänge: „Wir wollten die Software für unsere Public Cloud nicht mehr allein entwickeln, sondern eine Community miteinbeziehen, die ihre Beiträge zur Weiterentwicklung der Software einbringt. Wir haben uns umgesehen, ob es bereits ein entsprechendes Objekt gab, das wir verwenden könnten, fanden aber nichts, was für eine skalierbare Entwicklung im Enterprise-Umfeld geeignet gewesen wäre.“
Schließlich fand man überraschend in der NASA einen Partner. Bryce dazu: „Das NASA-Team wollte seine Cloud-Software genauso wie wir unter der Apache-Lizenz veröffentlichen. Wir haben eine Kooperation vereinbart und mit OpenStack begonnen. Die NASA lieferte 8000 Zeilen Code für Storage und wir ungefähr 18.000. Das war von beiden Seiten ziemlich wenig im Vergleich zu den drei Millionen Zeilen Code, die die OpenStack Foundation inzwischen verabschiedet hat.“
Bereits im ersten Jahr haben viele Entwickler und Unternehmen ihr Interesse bekundet, bei OpenStack mitzuarbeiten und Events finanziell zu unterstützen. Das führte dann im Juli 2012 zur Gründung der Foundation, die unabhängig von kommerziellen Interessen sein soll. Inzwischen beschäftigt die Foundation 15 Vollzeitmitarbeiter, die sich um die Ko­ordination der Entwicklerteams, die Website, die Unternehmenskontakte und die Organisation von Veranstaltungen kümmert – einschließlich des zweimal jährlich stattfindenden OpenStack Summits.

Die Sponsoren der Foundation

Platinum-Sponsoren von OpenStack
Acht Platinum-Sponsoren: AT&T, Canonical, HP, IBM, Intel, Rackspace, Red Hat und Suse zahlen jährlich 500.000 Dollar ein.
OpenStack hat sehr schnell die Aufmerksamkeit – und auch die finanzielle Unterstützung – vieler Unternehmen auf sich gezogen, darunter Größen wie Hewlett-Packard, IBM, Intel oder VMware, die zum Teil eigene Cloud-Projekte verfolgen.
Die OpenStack Foundation, die die Initiative anleitet und kontrolliert, versteht sich als Non-Profit-Einrichtung und wird von einem Board of Directors angeleitet. Dieses Board setzt sich zusammen aus 16 Vertretern der unterstützenden Unternehmen und acht Mitgliedern der Entwick­ler-Community. Dazu kommen noch Tausende individueller, kostenloser Mitgliedschaften.
Bei den Unternehmen, die OpenStack aktiv unterstützen, wird zwischen Platinum-, Gold- und Corporate-Sponsoren unterschieden. Die Anzahl der Platinum-Sponsoren ist derzeit auf acht Firmen begrenzt: AT&T, Canonical (Ubuntu), HP, IBM, Intel, Rackspace, Red Hat und Suse. Sie bezahlen einen jährlichen Beitrag von 500.000 Dollar und müssen zwei Vollzeitmitarbeiter für die Mitarbeit an OpenStack freistellen.
Zu den Gold-Sponsoren, die je nach Firmengröße einen Jahresbeitrag zwischen 50.000 und 200.000 Dollar zahlen, gehören Aptira, CCAT, Cisco, Dell, DreamHost, EMC, Ericsson, Hitachi, Huawei, Juniper Networks, Mirantis, Nebula, NEC, NetApp, Piston Cloud Computing, Symantec und Yahoo. Rund 90 Corporate- oder Start-up-Sponsoren zahlen einen Beitrag von 10.000 Dollar im Jahr.
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Supporting Organizations, die die Entwicklung der Software unterstützen, Produkte auf Basis von OpenStack herstellen oder auf andere Weise zum Aufbau der Community beitragen.
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