Grenzen überwinden mit der Multi-Cloud

Vor- und Nachteile der Multi-Cloud

von - 07.12.2016
Die Multi-Cloud bietet gegenüber den anderen Deployment-Modellen für Cloud-Dienste wie der Hybrid Cloud zahlreiche Vorteile:
Stets die passende Cloud: Es gibt keinen Cloud-Dienst und keine Cloud-Infrastruktur, die für alle Einsatzzwecke geeignet ist. Ein Cloud-Dienst, der perfekt zu einer Anwendung passt, kann für eine andere absolut ungeeignet sein. Mit einer Multi-Cloud-Strategie nutzt man für jeden Einsatzzweck den jeweils am besten geeigneten Cloud-Service, verfolgt also den Best-of-Breed-
Ansatz.
Kein Vendor-Lock-in: Die Nutzung unterschiedlichster Cloud-Anbieter und -Dienste schützt vor einem Vendor-Lock-in, also der Abhängigkeit von nur einem Anbieter. Wie wichtig die Risikostreuung ist, zeigt das Beispiel des ehemaligen Cloud-Anbieters Nirvanix. Der US-amerikanische Cloud-Dienst, Partner von IBM – und von Gartner als Top-Cloud-Anbieter eingestuft –, stellte innerhalb weniger Wochen nach Ankündigung seine Dienste ein. Die Kunden hatten große Mühe, ihre Daten in so kurzer Zeit auf andere Cloud-Anbieter umzuziehen und ihre Systeme entsprechend anzupassen.
Ausfallsicherheit: Auch hochverfügbare Cloud-Plattformen wie die von Amazon, Google oder Microsoft können einmal ausfallen – was in den vergangenen Jahren auch immer wieder einmal vorkam. Wer auf verschiedene Anbieter und Dienste setzt, der verhindert, dass ein Ausfall gleich mehrere Bereiche des Unternehmens betrifft.
Performance: Je geringer die Entfernung des Cloud-Rechenzentrums zum Unternehmen ist, desto geringer fallen in der Regel die Latenzzeiten aus. Bei einer Multi-Cloud bietet sich die Möglichkeit, für solche Anwendungen, bei denen es auf Geschwindigkeit ankommt, auf ein nahe gelegenes Rechenzentrum zu setzen. Für andere Anwendungen kann man hingegen auf ein weiter entferntes Rechenzentrum zurückgreifen, dessen Nutzung dafür preisgünstiger ist.

Nachteile der Multi-Cloud

Eine Multi-Cloud hat aber selbstverständlich nicht nur Vorteile, gegenüber den anderen Cloud-Deployment-Modellen weist sie auch Nachteile auf:
Mehr Fehlerquellen: Je mehr Cloud-Anbieter und -Dienste eingesetzt werden, desto mehr Schnittstellen und damit potenzielle Fehlerquellen gibt es. Hinzu kommt, dass der Einsatz zahlreicher Schnittstellen auch Cyberkriminellen  mehr Angriffsflächen bietet.
Hoher Aufwand: Mit der steigenden Anzahl an Cloud-Diensten wächst auch der Zeit- und Kostenaufwand für deren Administration. Zudem müssen sich ständig ändernde Preismodelle der Cloud-Anbieter im Blick behalten und das Cloud-Management entsprechend angepasst werden.
Datenschutz: Jeder Cloud-Anbieter hat seine eigenen Datenschutzregeln. Diese Regeln müssen einzeln mit den Compliance-Anforderungen des eigenen Unternehmens abgeglichen werden. Vor allem wenn es um Kundendaten geht, sollten Unternehmen vorsichtig sein. Den Datenschutz-Nachteil kann man  allerdings auch in einen Vorteil ummünzen – so lässt sich für jede Compliance-Anforderung der passende Cloud-Dienst nutzen.
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