Marktüberblick

Flexibler mit virtuellen Servern in der Cloud

von - 30.11.2015
Flexibler mit virtuellen Servern in der Cloud
Cloud-Hosting hat sich vom exotischen Angebot zur ernsthaften Alternative entwickelt. Der Kunde zahlt dabei nur die Ressourcen, die auch verwendet werden.
Bis zur Einführung von Cloud-Angeboten hatten Unternehmen bei der Suche nach einer passenden Hosting-Lösung nur die Wahl zwischen Shared Hosting und dedizierten Servern. Anspruchsvolle Kunden mieteten beim Anbieter einen eigenen (dedizierten) Server mit vollem Root-Zugriff, sozusagen die Königsklasse des Webhostings. Bei den schlichter konzipierten Shared-Hosting-Paketen teilen sich  die Firmen dagegen die Hardware-Ressourcen der physikalischen Maschine. Jeder bekommt für seinen Internetauftritt seinen fest gebuchten Anteil an der Festplatte und darf beim Ausführen von Skripten auf einen nach oben begrenzten Anteil an Prozessorzeit und Arbeitsspeicher zugreifen.
Cloud-Hosting: Der Kunde erhält Zugriff auf virtualisierte Hardware-Ressourcen und stellt sich die Komponenten zusammen, die er benötigt.
Cloud-Hosting: Der Kunde erhält Zugriff auf virtualisierte Hardware-Ressourcen und stellt sich die Komponenten zusammen, die er benötigt.
(Quelle: MaximP / Shutterstock.com )
Ein wesentlicher Vorteil beider Angebote ist ihre Berechenbarkeit. Der Provider setzt einen fixen monatlichen Preis für die Ressourcen fest. Böse Überraschungen gibt es hier keine.  Die große Unbekannte in dem Spiel ist indes, ob die gebotenen Ressourcen für das konkrete Projekt auch ausreichend dimensioniert sind.
Ist die App oder der Webauftritt besonders erfolgreich, dann kann es passieren, dass die gebuchten Ressourcen eben nicht genügen, um die Anfragen der Besucher zu bearbeiten. Im schlimmsten Fall schalten die Provider dann das aus ihrer Sicht störende Skript auf dem Server ab. Um dieser Problematik aus dem Weg zu gehen, werden häufig überdimensionierte Hosting-Pakete gebucht.
Oder die Entscheidung fällt zugunsten eines dedizierten Servers. Der hat aber oft den Nachteil einer längeren Vertragszeit. Wer einen solchen Server bucht, der entscheidet sich vor Abschluss des Vertrags für eine Konfiguration aus Prozessor, RAM-Reserven und Festplattenspeicher. Ein kurzfristiger oder temporärer Wechsel ist genauso wenig möglich wie eine Erweiterung der Ressourcen.

Vorteil Cloud-Hosting

Cloud-Hosting ist im Gegensatz dazu viel flexibler. Der Kunde erhält vom Hoster Zugriff auf virtualisierte Hardware-Ressourcen und stellt sich die Komponenten zusammen, die er benötigt. Werden mehr Ressourcen gebraucht, müssen diese nicht erst gebucht werden. Der Kunde loggt sich in die Verwaltungsoberfläche ein und verändert das Profil seiner Hardware einfach mit der Maus. Mehr oder weniger in Echtzeit steht dann der neue Server zur Verfügung. Werden die Ressourcen nicht mehr benötigt, gibt der Kunde die Reserven wieder frei. Dass die zweite CPU oft nur wenige Stunden gebraucht wird, berücksichtigen Tarifmodelle, die im Minutentakt abrechnen und auch nur das veranschlagen, was der Kunde tatsächlich verbraucht hat.
Aber Vorsicht: Mit dem Buzzword Cloud wird oft auch viel alter Wein in neuen Schläuchen verkauft. Provider sind sehr einfallsreich, wenn es darum geht, ihren Produkten wohlklingende Namen zu geben. Ist ein „Flexserver“ zum Beispiel ein virtueller Server aus der Cloud oder ein klassischer Dienst auf einem physikalischen Server? Einige Provider bieten sogar Cloud-Hosting an, das tatsächlich nur aus einem klassischen virtuellen Server besteht. Das wird dann spätestens bei einem Blick auf die Preisliste deutlich. Denn die dort festgeschriebenen fixen monatlichen Gebühren widersprechen dem Ansatz des Cloud-Hostings, nur die Ressourcen zu bezahlen, die auch verwendet werden.
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