Cloud-Angebote nach Maß statt von der Stange

Fazit und Praxis-Beispiel Steuerkanzelei

von - 11.02.2016
Cloud und Systemhaus – das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Im Gegenteil: Unternehmen, die eine langfristige Cloud-Strategie entwickeln und umsetzen wollen, kommen kaum um die Hilfe eines Systemhauses oder Systemintegrators herum. Zu komplex sind die rechtlichen und technischen Anforderungen, wenn interne IT und Cloud verbunden werden sollen. Kommen noch proprietäre Altsysteme mit exotischen APIs hinzu, sind die meisten internen IT-Experten überfordert.
Mike Wagner
Mike Wagner
Mitglied der Geschäftsleitung bei
Allgeier IT Solutions
www.allgeier.com
Foto: Allgeier IT Solutions
„Die stärksten Argumente für ein Cloud-Angebot eines Systemhauses sind Nähe, Vertrauen und Erfahrung.“
Nicht alle Systempartner haben diesen Trend erkannt, manche versuchen eher, ihren Kunden die Cloud auszureden, um nicht ihr margenstarkes Kerngeschäft zu gefährden. In der Tat kann die Cloud schmerzhafte Umsatzeinbrüche für die Systemhäuser bedeuten, sind doch viele Dienste standardisiert, austauschbar und deshalb nur über den Preis zu differenzieren. „Die Schlacht der Systemhäuser ist in vollem Gang“, schreiben die Marktforscher der Experton Group.
Kunden sollten sich von solchen Tricks nicht verunsichern lassen. Jeder IT-Verantwortliche kann durch eine geschickte Kombination von Cloud, Hosting, Outsourcing und interner IT Geld sparen und Flexibilität gewinnen. Nur sollte er nicht versuchen, den letzten Euro aus dem Systemhauspartner herauszupressen, nur weil es irgendeinen Service irgendwo anders etwas günstiger gibt. Das Gesamtpaket muss stimmen und das Systemhaus muss auch in Cloud-Zeiten wirtschaftlich sinnvoll agieren können. Ein Massensterben unter den Systemhäusern würde niemanden nutzen, zuallerletzt den Kunden selbst.
Steuerberater Dirk Bremenkamp
Foto: PHOTO MENGEDE, Mülheim/Ruhr
Beispiel: Cloud-Services in der Steuerkanzlei
Der Diplom-Betriebswirt (FH) und Steuerberater Dirk Bremenkamp konnte mit den Cloud-Diensten des Systemhauses cloudTEC die Datensicherheit in seiner Kanzlei erhöhen und Ausfälle seiner IT-Systeme minimieren.
Die Kanzlei Bremenkamp ist seit 1972 in Mülheim an der Ruhr ansässig. Sie wurde von Wolfgang Bremenkamp gegründet, seit 2010 führt dessen Sohn, Dirk Bremenkamp, die Geschäfte. Neben dem Stammsitz in Mülheim gibt es eine Zweigniederlassung in Essen.
Zum Cloud-Computing kam Bremenkamp auf Empfehlung eines Mandanten: „Vorher haben wir nur Web-Hosting genutzt. Unsere IT wurde von unterschied­lichen Dienstleistern je nach Softwareprodukt betreut“, sagt Bremenkamp. Mit dieser Lösung war Bremenkamp schon länger unzufrieden: „Es blieb immer eine gewisse Unsicherheit beim Betrieb unserer Server und Clients.“
Der Mandant hatte ihm das Systemhaus cloudTEC empfohlen, mit dessen Geschäftsführer, Dirk Schlia, Bremenkamp schnell einen Termin vereinbaren konnte. Schon beim ersten Treffen beschlossen beide Parteien, einen Anforderungskatalog zu erstellen. „Unser Bedarf wurde umfassend analysiert und ein an unsere Bedürfnisse angepasstes Angebot erstellt“, so Bremenkamp.
Das Angebot umfasste das Systemmonitoring und Patch-Management für Server und Clients sowie Managed Antivirus (Server & Clients) und Webprotection (Clients) als Cloud-Services. Auch das Web-Hosting übernahm cloudTEC.
Die Einführung des Systemmonitorings inklusive Patch-Management, Antivirus und Webprotection vor Ort dauerte lediglich zwei Stunden. Die Mitarbeiter konnten bis auf den kurzen Moment der Agenteninstallation weiterarbeiten. Die Server mussten nicht neu gestartet werden. Die restlichen Konfigurationsarbeiten führte das Team von cloudTEC über den Servicedesk durch. „Die Installation verlief reibungslos und schneller als von mir erwartet“, sagt Bremenkamp.
Die Steuerkanzlei konnte mit der neuen Lösung die Ausfall­zeiten der Server und Clients deutlich reduzieren. Im Fall eines Virusbefalls wird die betroffene Datei automatisch unter Quarantäne gestellt und der cloudTEC-Servicedesk alarmiert. „Die Techniker setzen sich zeitnah mit uns in Verbindung und haben bereits Informationen zum Virusfund an der Hand, sodass der Mitarbeiter beruhigt werden kann“, sagt Bremenkamp.
Die monatlichen Kosten für die Cloud-Anteile ohne Dienstleistung liegen bei circa 100 Euro, für die Installation ist laut Bremenkamp ein „mittlerer dreistelliger Betrag“ fällig geworden. Gut angelegtes Geld, wie er findet: „Durch die reibungsloseren Prozesse wird mehr Geld eingespart als die Lösungen monatlich kosten.“
Die positiven Erfahrungen haben Bremenkamp ermuntert, weitere Dienste in die Cloud auszulagern. Ein Backup ins Rechenzentrum der cloudTEC GmbH ist in der Umsetzung, der Umstieg auf Hosted Exchange befindet sich in der Entscheidungsphase.
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