Cloud-Angebote nach Maß statt von der Stange

Was Systemhäuser ihren Cloud-Kunden bieten

von - 11.02.2016
Die Cloud-Strategien der Systemhäuser sind unterschiedlich. Computacenter etwa offeriert selbst keine Cloud-Services, sondern konzen­triert sich auf Beratung, Integration und Betrieb: „Wir bieten derzeit im Bundle mit unseren Consulting- und Betriebsleistungen Services von Amazon, Microsoft und VMware an”, sagt Cloud Leader Erich Vogel, „diese strategischen Partner werden wir künftig je nach Marktanforderung durch weitere ergänzen.“
Kim Vahsen
Kim Vahsen
Head of IT-Consulting
Comparex AG
www.comparex.de
Foto: Comparex AG
„Die Auswahl der richtigen Produkte ist ein wichtiger Punkt, hier berät das Systemhaus das Unternehmen und versucht gemeinsam mit ihm herauszufinden, welche Technologie es letztendlich benötigt und welche nicht.“
Eine ähnliche Strategie verfolgen laut Niels Ophey die Systemhäuser bei Bechtle: „Wir bieten Cloud-Angebote namhafter Hersteller an, bauen hybride Infrastrukturen auf Lösungen unserer langjährigen Partner auf und realisieren für unsere Kunden Private-Cloud-Szenarien.“ Bechtle zeichne sich besonders durch seine große Erfahrung mit klassischer Rechenzentrumsinfrastruktur aus: „Auch deshalb können wir die Transformation zu Cloud-Services als Partner zuverlässig begleiten.“
Darüber hinaus bietet Bechtle IaaS und SaaS in den Bereichen Server, Storage, Security, ERP, Kommunikation und Monitoring. Das Unternehmen hat eigene Cloud-Marken geschaffen wie Bechtle Exchange Online (BEO) oder Bechtle Secure Mail (BSM). Mit einem Rechenzen­trum beim Bechtle-IT-Systemhaus Friedrichshafen kann der Anbieter das für viele Kunden wichtige Kriterium eines Rechenzentrums­standorts in Deutschland erfüllen.
Das richtige Systemhaus wählen
Wer ein Cloud-Projekt plant, sollte bei der Wahl des Integrationspartners auf einige Punkte achten.
  • Ist Know-how für alle Lösungen vorhanden, die in der Cloud betrieben werden sollen? Gibt es hierfür Nach­weise und Referenzen?
     
  • Kann das Systemhaus diese Lösungen tatsächlich selbst betreuen oder werden nur Standardprodukte durchgereicht?
     
  • Entspricht das Rechenzentrum des Systemhauses beziehungsweise dessen Infrastrukturpartner den rechtlichen und technischen Anforderungen?
     
  • Welche Reaktionszeiten und Servicelevel gibt es?
     
  • Kann das Systemhaus auch individuelle Anforderungen des Kunden umsetzen, die ein Konzernanbieter nicht umsetzen würde oder könnte?
     
  • Hat das Systemhaus eine ausreichende finanzielle und personelle Basis, um als langjähriger Partner fungieren zu können?
Quelle: Deutsches Mittelstandsrechenzentrum (DMRZ)
Allgeier IT betreibt Private-Cloud-Services ebenfalls im eigenen Rechenzentrum in Deutschland und hat sich auf die Kernfelder ERP, ECM, Business Process Management und Produktivität spezialisiert. Eine eigene Produktgruppe mit Sicherheitslösungen soll das Portfolio von den Konkurrenten abheben. So gibt es etwa Produkte zur Verschlüsselung der Datenablage und des Datentransports. „Sicherheit in der Cloud hat bei uns und unseren Kunden einen hohen Stellenwert“, sagt Geschäftsleitungsmitglied Wagner.
Bisher hat das Systemhaus vor allem vorhandene Produkte in Ergänzung zu lokalen Installationen als Cloud-Service angeboten. Nun evaluiert das Unternehmen laut Wagner Dienste, die als reine Cloud-Angebote konzipiert sind, zum Beispiel einen ERP-Dienst für Makler als Variante der auf Microsoft Dynamics NAV basierenden Allgeier-Lösung iTrade, eine einfach buchbare Verschlüsselung von Daten in Cloud-Ablagen, oder die auf Office 365 basierende Rocket Suite – vorkonfek­tionierte Arbeitsplätze für bestimmte Kundensegmente.
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