Cloud-Angebote nach Maß statt von der Stange
Was Kunden am Cloud-Markt nachfragen
von Thomas Hafen - 11.02.2016
Der Cloud-Markt wächst bezogen auf die gesamten IT-Ausgaben und IT-Investitionen weiter. Nach Untersuchungen der Experton Group werden im B2B-Markt 2015 knapp 10 Prozent des Umsatzes in Cloud-Technologien, -Beratung und -Services fließen. 2020 könnte laut Experton der Cloud-Markt schon 30 Prozent des gesamten IT-Markts ausmachen.
Die Systemhäuser spüren diesen steigenden Bedarf, wenn auch noch in verhaltenem Maß: „Die Nachfrage ist sicher geringer, als es die Präsenz des Themas in den einschlägigen Fachmedien und der Werbung derzeit erwarten lässt“, sagt DMRZ-Geschäftsführer Sievers, „aber der Markt hat enormes Wachstumspotenzial und wird sich letztlich gegenüber klassischen Lösungen immer mehr durchsetzen.“ Sievers rät den Systemhäusern deshalb, den Anteil von Cloud-Dienstleistungen am Gesamtgeschäft sukzessive zu erhöhen.
„Die Nachfrage nach Cloud-Services nimmt bei uns kontinuierlich zu, sie haben sich als ernstzunehmende und zukunftsweisende Variante etabliert“, sagt Mike Wagner von Allgeier IT. Das Systemhaus hat sich im Bereich SaaS (Software as a Service) positioniert und erhält auch die meisten Kundenanfragen aus diesem Segment. Ähnlich ist es bei Comparex: „Stark nachgefragt sind Produkte wie Microsoft Office 365 in Kombination mit Exchange Online oder Skype for Business, aber auch SharePoint Online“, sagt Kim Vahsen.
Computacenter-Manager Vogel sieht ebenfalls Bedarf an Standardbürosoftware as a Service, darüber hinaus aber auch einen zunehmenden Trend zu IaaS (Infrastructure as a Service): „Hinsichtlich der verwendeten Services sind bei unseren Kunden Office 365, Azure IaaS, AWS IaaS sowie VMware IaaS die meistgenutzten Angebote. Daneben spielen ‚traditionelle‘ Cloud-Services wie WebEx weiterhin eine große Rolle.“ Nur PaaS (Platform as a Service) scheint derzeit noch kein Thema zu sein. „PaaS ist in Deutschland noch nicht angekommen“, sagt Jörg Mecke von Fritz & Macziol.
Was die Beschaffungsmodelle anbelangt, so geht der Trend klar in Richtung Hybrid Cloud, darin sind sich die meisten Befragten einig: „Insbesondere hybride Szenarien stehen zurzeit auf der Tagesordnung“, sagt Niels Ophey, Leiter Competence Center Microsoft Cloud Solutions beim Bechtle-IT-Systemhaus Hamburg. Die neue Cloud ist hybrid, davon ist auch Kim Vahsen von Comparex überzeugt: „Es wird in Zukunft keine reinen Public- oder Private-Dienste mehr geben.“ Jörg Mecke von Fritz & Macziol sieht diese
Einschätzung durch den systemhauseigenen „Cloud Radar“ bestätigt: „Im deutschen Mittelstand dominieren hybride Lösungen.“
Einschätzung durch den systemhauseigenen „Cloud Radar“ bestätigt: „Im deutschen Mittelstand dominieren hybride Lösungen.“