So gelingt die Transformation mit SAP
Die Cloud alleine digitalisiert nicht
von Oliver Schonschek - 29.05.2020
"Plant Ihr Unternehmen den Umstieg auf S/4HANA?"
(Quelle: DSAG-Investitionsreport 2020 (n = 288), rundungsbedingt nicht 100 Prozent )
Trotzdem: SAP-Nutzer, die veraltete Software nutzen und welche die heutigen Geschäftsprozesse in den einzelnen Firmenbereichen mehr schlecht als recht unterstützen, stehen vor der Herausforderung, ein modernes ERP-Backend zu schaffen, das die heutigen und vor allem die zukünftigen Anforderungen unterstützt.
„Die Migration auf SAP S/4HANA inklusive einer Transformation der ERP-gestützten Geschäftsprozesse kann ein Weg dahin sein”, meint Frank Niemann. „Je nach Größe des Unternehmens kann diese Migration jedoch einen großen Teil des IT-Budgets verschlingen, so dass für Digitalisierungsvorhaben Ressourcen fehlen. Somit müssen Firmen mitunter andere Projekte verschieben.”
Beziehung von SAP und Cloud
SAP-Nutzer sollten zudem ein differenziertes Bild ihrer Cloud-Aktivitäten vor Augen haben. Sie sind nicht am Beginn ihrer „Cloud-Reise“, sondern schon mittendrin. Dabei spielt SAP aber nicht die führende Rolle. Bei Cloud sollten sich SAP-Kunden nicht zu stark auf SAP konzentrieren. So nutzen SAP-Kunden schon länger Cloud-Anwendungen, und zwar sowohl von SAP (zum Beispiel SuccessFactors, Ariba und die SAP Analytics Cloud) als auch von zahlreichen Wettbewerbern wie Salesforce, Workday und Microsoft (Office 365, Dynamics CRM), wie Frank Niemann von PAC unterstreicht.
Die Cloud ist im SAP-Kontext auch als Betriebsumgebung für SAP S/4HANA relevant. Firmen planen, ihre ERP-Software in den Cloud-Rechenzentren von AWS, Google, Microsoft, IBM oder SAP zu betreiben und somit den Betrieb von In-house auf die Cloud umzustellen, erläutert der PAC-Analyst. „Hier spielt SAP zwar auch eine gewisse Rolle, doch die anderen Cloud-Provider werden hier deutlich schneller wachsen und mehr Kunden gewinnen. SAP arbeitet daher mit diesen Cloud-Anbietern beim Thema Public-Cloud-Hosting von ERP-Software zusammen, statt ihnen in großem Stil Konkurrenz zu machen“, so Frank Niemann.
Daneben gibt es Nutzer von Platform-as-a-Service-Umgebungen wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud Platform. Diese bieten zahlreiche Services etwa für Datenanalyse, Künstiche Intelligenz, Integration und Internet of Things, mit denen immer mehr Firmen arbeiten. Die Nutzung steht dabei nicht unbedingt in Zusammenhang mit den SAP-Systemen, die die Firmen betreiben, sagt der PAC-Analyst.
„Auch SAP Cloud Platform bietet solche Dinge, allerdings finden wir, dass die genannten Cloud-Spezialisten mehr zu bieten haben. Letztere sind jedoch gleichzeitig Partner der SAP: Die SAP Cloud Platform nutzt als Betriebsumgebung die Cloud-Infrastruktur von Microsoft, Google und AWS“, erläutert Frank Niemann.