Fachkräfte finden mit Cloud, KI und Social Media

Recruiting im Realitäts-Check

von - 12.11.2018
Recruiting-Kanäle der HR-Profis
Recruiting-Kanäle: Unternehmensprofile auf sozialen Netzwerken liegen bei den von Personalern favorisierten Kanälen mittlerweile an der Spitze.
(Quelle: Fraunhofer FIT "E-Recruiting: Anforderungen und Präferenzen von HR-Professionals" (n=963) )
Doch gehören digitale Prozesse in Personalabteilungen bereits zum Alltag? Das Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universität Bamberg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat zu dieser Frage im Auftrag der Online-Stellenbörse Monster.de die Studie „Recruiting Trends 2018“ durchgeführt – mit interessanten Ergebnissen:
Mobile Recruiting: Bereits heute bewerben sich Kandidaten verstärkt über mobile Endgeräte und befürworten die Bereitstellung einer App. Der Einsatz von Mo­bile Recruiting in Unternehmen erhöht deshalb die Reichweite bei der Kandidatenansprache und auch die Chance, einen passenden Bewerber zu finden.
Online-Recruiting: Bei der tatsächlichen Stellenbesetzung zeigt sich, dass Internet-Stellenbörsen und die eigene Unternehmens-Webseite die Recruiting- und Sourcing-Kanäle dominieren. Jede zehnte Stelle wird heute über Active Sourcing (aktive Ansprache des Bewerbers) besetzt. Recruiting über Social-Media-Kanäle kann die Erfolgschancen der Stellenbesetzung verdoppeln.
Die Ergebnisse der Studie „E-Recruiting: Anforderungen und Präferenzen von HR-Professionals“ des Fraunhofer-In­stituts für angewandte Informationstechnik FIT und der Universität Bayreuth bestätigen Trends wie Mobile oder Social Recruiting:
HR-Professionals setzen demnach überwiegend auf Multi-Channel-Lösungen, also die Kombination verschiedener Verbreitungskanäle für Online-Stellenanzeigen.
Stellenanzeigen werden vor allem in klassischen Online-Stellenbörsen und sozialen Netzwerken geschaltet.
Oliver Stettes
Oliver Stettes
Arbeitsmarktexperte beim Institut der Deutschen Wirtschaft
www.iwkoeln.de
Foto: Institut der Deutschen Wirtschaft
„Der digitale Wandel ist kein Tsunami, sondern menschengemacht und eine Gestaltungsaufgabe.“
Zudem werden viele weitere Recruiting-Kanäle genutzt, etwa Apps, fachspezifische Foren oder regionale Portale.
„Insgesamt sehen Recruiter viele Verbesserungspunkte für die digitale Anzeigenschaltung. Gewünscht werden eine fortwährende Editierbarkeit der Online-Stellenanzeigen sowie dynamische Angebote mit Laufzeitanpassung und erfolgsbasierten Preismodellen“, erklärt Matthias J. Kaiser, Mitautor der Studie.
Wer seine Strategie für die Bewerbersuche auf die zunehmende Digitalisierung ausrichten möchte, sollte zuerst eine neue Sichtweise einnehmen: Bewerberinnen und Bewerber sollten als Kundinnen und Kunden gesehen werden, so der Bundesverband der Personalmanager (BPM). Wenn Unternehmen Fachkräfte umwerben, sollten sie dies mit den Mitteln tun, mit denen sie auch ihre Kundenan­sprache optimieren. Dazu gehören So­cial-Media-Firmenprofile genauso wie Chatbots und andere KI-basierte Services.
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