Langzeituntersuchung

Adobe und Java machen Windows löchrig

von - 04.12.2013
Foto: iStock - Folscheid
Eigentlich haben wir es schon alle immer geahnt — nun hat es eine Langzeituntersuchung belegt: Adobe Flash, der Adobe Reader und Java machen Windows unsicher.
Dass der Adobe Reader, Adobe Flash und Java-Tools nicht gerade zu den sichersten Windows-Tools gehören, ist bekannt. Nun hat eine Langzeituntersuchung der Antiviren-Spezialisten von AV-Test ergeben: Adobe- und Java-Software sorgen für ganze 66 Prozent aller durch Schadsoftware ausgenutzten Windows-Schwachstellen.
Top 8 der unsicheren Software: Java und Adobe führen die Rangliste der unsichersten Programme an. Sie sind für zwei Drittel aller Exploits verantwortlich.
Top 8 der unsicheren Software: Java und Adobe führen die Rangliste der unsichersten Programme an. Sie sind für zwei Drittel aller Exploits verantwortlich.
(Quelle: AV-Test.org)
Der unrühmliche erste Platz für die unsicherste Software geht laut AV-Test an den Adobe Reader. So gab es in den letzten 10 Jahren ganze 37.0000 Exploit-Varianten für das PDF-Anzeigeprogramme. Auf Platz zwei folgt das erste Java-Tool mit 31.000 Exploit-Varianten. Auf Platz drei folgt Adobe Flash mit „nur“ 20.000 Exploits.
Wenn man alle Exploits für die diversen Java-Tools zusammenzählt, so kommt man sogar auf satte 82.000 Exemplare.
Ein Exploit — abgeleitet vom englischen to exploit für ausnutzen — ist eine Software, die eine Sicherheitslücke in einem anderen Programm oder in einem Betriebssystem ausnutzt. Exploits werden vor allem dazu benutzt, um Schad-Software auf einem fremden Computer einzuschleusen.

So schützen Sie sich

So funktioniert ein Angriff
So funktioniert ein Angriff: Eine kriminelle Webseite überprüft im Hintergrund die auf dem Rechner des Besuchers installierte Software-Version, etwa des Adobe Readers (1). Wenn es sich dabei um eine Version mit einer Sicherheitslücke handelt, dann sendet die Webseite der löchrigen Software einen passenden Exploit und schleust so Schad-Software auf den Rechner (2).
(Quelle: AV-Test.org)
Gegen Exploits hilft es vor allem, alle Programme und das Betriebssystem stets aktuell zu halten.
Wenn es doch einmal passiert, und man auf dem Rechner eine veraltete Software laufen hat und man angegriffen wird, dann hilft laut den Spezialisten von AV-Test eine gute Sicherheits-Software: Die Sicherheits-Tools verfügen über Mechanismen, die Angreifer erkennen und abwehren. So erkennen sie zum Beispiel ein JavaScript, das versucht, das System nach löchriger Software auszuspionieren.
Welche Antiviren-Software derzeit den besten Schutz bietet, lesen Sie im Artikel „Die besten Virenscanner für Windows“.

Fazit

Unser Tipp: Wenn Sie Java nicht unbedingt benötigen, dann deinstallieren Sie es. Das ist der sicherste Schutz.
Nutzen Sie zum Anzeigen von PDF-Dateien ein anderes Programm als den Adobe Reader, zum Beispiel den PDF-Xchange Viewer oder SumatraPDF.
Vor allem Nutzer von Windows XP sollten sich langsam nach einer Alternative umsehen: Microsoft stellt im April 2014 jeglichen Support für das betagte Betriebssystem ein — es gibt dann keinerlei Sicherheits-Updates mehr. Dabei sollte man bedenken: Windows XP ist sechs mal anfälliger für Malware als Windows 8.
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