375 Megabit pro Sekunde

Vodafone startet 4.5G in Hannover

von - 22.07.2016
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Foto: Caroline Seidel
Angesichts der zunehmenden Smartphone-Nutzung werden künftig weitaus stärkere Mobilfunknetze benötigt. Vodafone hat jetzt in Hannover das nach eigenen Angaben schnellste Netz Deutschlands mit 4.5G-Technologie auf die Beine gestellt.
Vodafone hat nun die nach eigenen Angaben schnellste Mobilfunkstation Deutschlands in Betrieb genommen. Die Anlage steht nahe dem Flughafen Hannover. Sie erreicht über die Bündelung dreier Datenbänder ein Übertragungstempo von bis zu 375 Megabit pro Sekunde und bildet damit als Standard 4.5G eine Etappe zum Tempo-Zukunftsstandard 5G. Diese fünfte Generation des Mobilfunks wird die bisher aktuelle 4G-Technologie (LTE) ablösen.
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Neuer Datenturbo: Bei seinem 4.5G-Projekt arbeitet Vodafone mit dem chinesische Netzwerkausrüster Huawei zusammen.
(Quelle: Vodafone)
"Wir sind die Ersten in Deutschland, die 4.5G anbieten. Das ist für uns ein riesiger Sprung nach vorne", sagte Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter und versprach einen zügigen bundesweiten Ausbau ähnlicher Anlagen. In den nächsten sechs Monaten sollen hierzulande fünf bis zehn Prozent der Vodafone-Nutzer die 4.5-Anlagen theoretisch nutzen können - allerdings wird der LTE-Turbo derzeit nur von den Smartphone-Topmodellen von Samsung (S7 und S7-Edge) unterstützt. 4.5-taugliche Endgeräte anderer Hersteller sollen aber folgen.
Bei seinem 4.5G-Projekt arbeitet Vodafone mit dem chinesische Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei zusammen. Nach Angaben des Düsseldorfer Telekommunikationskonzerns lässt sich mit der Spitzengeschwindigkeit 375 Megabit pro Sekunde ein Musikalbum von 600 Megabyte in nur 16 Sekunden herunterladen. Die Pokémon-Go-App (60MB) sei in rund einer Sekunde aufgespielt. Das Tempo hängt aber auch von Faktoren wie Empfang oder Nutzeraufkommen ab. Wenn viele Anwender eine Funkzelle teilen, sinkt die Übertragungsgeschwindigkeit.

5G steht ebenfalls in den Startlöchern

Die Leistungskraft der Mobilfunkstationen ist wichtig angesichts der wachsenden Datenmengen, die über Smartphones getauscht werden. Zudem gilt der neue Standard als Schlüssel für das vernetzte Autofahren, bei dem Fahrzeuge in Echtzeit untereinander und mit der Umwelt verbunden sind. Auch andere Mobilfunkdienstleister arbeiten an dem Thema. So experimentieren zum Beispiel die Stadt Berlin und die Telekom schon mit einem 5G-Testfeld. In Japan soll 5G zu den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio flächendeckend eingeführt werden.
Laut Ametsreiter arbeitet auch Vodafone schon seit Jahren an 5G. Es laufe etwa eine Kooperation mit Wissenschaftlern in Dresden, zudem trieben 600 eigene Mitarbeiter den Trend voran. Vieles befinde sich aber noch in der Entwicklung.
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