Aktie steigt

Infineon fährt Produktion hoch und ersetzt Nokia

von - 22.03.2021
Infineon
Foto: Tada Images / shutterstock.com
Die Nachfrage nach Halbleitern ist besonders in der Automobilbranche weiterhin sehr groß. Chip-Hersteller Infineon fährt die wetterbedingt gedrosselte Produktion in den USA wieder hoch. Außerdem neu: Infineon ersetzt ab dieser Woche Nokia im EuroStoxx 50.
Der deutsche Chiphersteller Infineon fährt seine Produktionskapazitäten in Austin (US-Bundesstaat Texas) wieder hoch. Ab Juni sollen die ursprünglichen Mengen wieder erreicht werden, teilte das Dax-Unternehmen am Freitagabend nach Börsenschluss in Neubiberg bei München mit. Infineon hatte die Anlage wegen eines schweren Wintersturms und den daraus resultierenden Stromausfällen in der Region Mitte Februar abschalten müssen.
Am Kapitalmarkt wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die Infineon-Aktie, die seit diesem Montag in den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 aufgestiegen ist und dort den finnischen Netzwerkausrüster Nokia ersetzt, lag kurz nach Handelsbeginn an der Frankfurter Börse 2,2 Prozent im Plus in einem schwächeren Gesamtmarkt. Im laufenden Jahr haben die Papiere damit knapp 9 Prozent an Wert hinzugewonnen.

Behördlich angeordnete Abschaltung in Austin Mitte Februar

Nach der am 15. Februar behördlich angeordneten Abschaltung sei die Infrastruktur innerhalb von einer Woche wiederhergestellt worden, die Anlagen seien intakt, hieß es. Die Produktion werde derzeit schrittweise auf das ursprüngliche Niveau hochgefahren, teilte Infineon weiter mit. "Nach derzeitigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass wir aufgrund des Ereignisses den Bedarf unserer Kunden nicht vollumfänglich bedienen können", sagte Vorstand Jochen Hanebeck.
Dazu stehe das Unternehmen mit den betroffenen Kunden in engem Austausch. Wegen des angespannten Marktumfelds und der daraus resultierenden vollen Auslastung werde es nicht möglich sein, die ausgefallene Produktionsmenge wieder auszugleichen. Für die meisten Produktkategorien, die Infineon in Austin fertigt, geht der Konzern ab Juni von der ursprünglichen Fertigungskapazität aus.
Der ohnehin herrschende weltweite Mangel an Mikrocontrollern und Halbleitern für die Leistungselektronik war durch die Kälte in Texas verschärft worden. Die ungewöhnlich tiefen Temperaturen im Süden der USA sorgten für großflächige Stromausfälle und behinderten die dort angesiedelte Chip-Produktion. Neben Infineon sind auch Samsung und NXP in der Region der texanischen Stadt Austin aktiv.
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