Online-Handel boomt - Ladensterben geht weiter

Stationärer Handel muss Internetallergie ablegen

von - 26.08.2016
Für Heinemann, der in Kürze ein Buch über die "Neuererfindung des Einzelhandels" veröffentlichen wird, ist der Online-Handel aber nicht nur eine Gefahr für die klassischen Ladenbetreiber, sondern auch eine Chance. "Das Projekt "Mönchengladbach bei Ebay" hat gezeigt, dass der lokale Händler sich vom Online-Kuchen etwas abschneiden kann, wenn er seine Internetallergie ablegt."
An dem 2015 in Mönchengladbach gestarteten Projekt, bei dem Heinemann mit seinem Institut eWeb Research Center maßgeblich beteiligt war, hatten insgesamt 79 lokale Einzelhändler teilgenommen und ihr Sortiment ganz oder teilweise auch auf dem Online-Marktplatz Ebay angeboten.
Insgesamt seien zwischen Oktober 2015 und Juni 2016 über die Plattform mehr als 87.500 Artikel im Gesamtwert von über 3,2 Millionen Euro in 84 Länder verkauft worden. Für jeden aktiven Händler bedeute dies ein durchschnittliches zusätzliches Jahresumsatzplus von rund 90 000 Euro. "Das kann helfen, den Umsatz stabil zu halten", betonte Heinemann.

Digital Natives lieben den Einzelhandel

Ein wenig Mut machen kann den "klassischen" Geschäften auch eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung PwC. Danach hat der stationäre Handel selbst da Fans, wo man sie am wenigsten erwarten würde: Unter den "Digital Natives", den Internetnutzern zwischen 18 und 24 Jahre. Fast zwei Drittel von ihnen versicherten in der repräsentativen Umfrage, sie würden am liebsten im stationären Handel einkaufen. Auch wenn die Zeiten schwierig sind: Das Totenglöckchen muss für den stationären Handel wohl auf absehbare Zeit nicht geläutet werden.
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