Das sind die IT-Trends 2022

DE-CIX: „Automatisierung & Glokalisierung“

von - 01.03.2022
Auch der Betreiber des weltweit führenden Internetknotens, die Frankfurter DE-CIX, hat einen Blick in die Glaskugel gewagt. Herausgekommen sind Trends, die die vernetzte Welt, das Internet und das Interconnection-Geschäft 2022 prägen sollen. Ganz vorne in der Liste von Thomas King, CTO bei der DE-CIX, steht das Thema Automatisierung. Interconnection, so King, werde dank virtualisierter Infrastrukturen mit wenigen Klicks buchbar, sodass Unternehmen schnell reagieren könnten, wenn es gelte, Kunden nicht durch Downtime zu verprellen.
„Internetknoten-Betreiber reagieren darauf und bieten die Verwaltung von Interconnection-Diensten sowohl via API als auch Selfservice-Portalen an. Das heißt, die Services am Internetknoten können genauso einfach gebucht werden wie Rechenpower bei den bekannten Cloud-Anbietern“, erklärt King. Aber auch im Bereich der physischen Infrastruktur gebe es Automatisierungsansätze. So habe die DE-CIX in Frankfurt mittlerweile drei Patch-Roboter im Einsatz, die Kabel vollautomatisch zu jeder Uhrzeit innerhalb von Sekunden umstecken.
Große Fortschritte erwartet King auch beim Datenaustausch. Hier sieht er sogar „eine neue Ära“ entstehen und verweist zur Begründung auf hochleistungsfähige und vertrauliche Datenkanäle, die im Rahmen von GAIA-X entwickelt würden. Dieses Projekt hat sich ja bekanntlich zum Ziel gesetzt, auf der Basis dezentraler, vernetzter Infrastrukturdienste ein souveränes europäisches System für den sicheren Datenaustausch zu schaffen.
Seinen Trend Nummer drei nennt der DE-CIX-CTO  „Glokalisierung“ und meint damit, dass „sich das Hosting sowie die Verarbeitung von Daten immer mehr an den Edge verschiebt, dorthin, wo auch die Konsumenten dieser Daten und der Datenverarbeitung anzutreffen sind“. Getrieben wird diese Entwicklung laut King durch neue Technologieanwendungen wie Virtual Reality, Cloud-Gaming und E-Health, aber auch durch das vernetzte beziehungsweise autonome Auto. Gerade bei den Mobility-Anwendungen würden äußerst geringe Latenzen von unter einer Millisekunde benötigt und damit eine Maximalentfernung von etwa 80 Kilometern zum nächsten Rechenzentrum. „Internetknoten werden zukünftig auf der ganzen Welt nicht nur in den etablierten digitalen Metropolen zu finden sein, sondern auch in regionalen Zentren“, so King.
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