Das sind die IT-Trends 2022

Sage: „Jahr der digitalen Evolution“

von - 01.03.2022
Oliver Rozić, Vice President Product Engineering des Business-Software-Hauses Sage, stellt seine Prognose unter die Überschrift „2022 wird das Jahr der digitalen Evolution“. Auf der Suche nach den nächsten folgerichtigen Schritten ihrer Digitalisierung sollten Unternehmen auf fünf Technologietreiber achten, die 2022 einen spürbaren Einfluss auf betriebliche IT-Anwendungen hätten:
  1. Distributed Cloud und Edge-Computing
  2. Process-Mining und Data-Mining
  3. ERP 2.0
  4. Ethisch verantwortete KI
  5. Datenhygiene
Hinter Trend Nummer eins – Distributed Cloud – steht für Rozić ein grundlegender Wandel der IT-Systeme. Nachdem die Entwicklung von großen monolithischen Systemen hin zu kleindimensionierten Microservices bereits klar erkennbar sei, ziehe nun mit der Distributed Cloud auch die dahinterstehende Infrastruktur nach. Dabei gebe es kein zentrales Rechenzentrum mehr, sondern die Rechnerlast werde auf kleine regionale Clouds aufgeteilt. „Der entscheidende Vorteil der Distributed Cloud und des Edge-Computings ist neben der geringeren Latenz und besseren Performance eine höhere Ausfallsicherheit, da die einzelnen Regional-Clouds unabhängig voneinander arbeiten können“, erläutert Rozić. Sollte ein Cloud-Server ausfallen, ziehe dies nicht den Ausfall des gesamten Systems nach sich. Die Nachfrage nach Distributed Cloud und Edge-Computing wird laut Rozić 2022 vor allem durch datenintensive Anwendungen etwa im Bereich Machine Learning getrieben werden.
Oliver Rozić
Vice President Product Engineering, Sage
Foto: Sage
„Der entscheidende Vorteil der Distributed Cloud und des Edge-Computings ist (…) eine höhere Ausfallsicherheit.“

Mit Trend Nummer fünf – Datenhygiene – nimmt Rozić den Wert der Daten als Basis für verlässliche Unternehmensentscheidungen in den Blick. Er beobachtet, dass die exponentiell wachsenden Datenmengen die Frage nach der Datenqualität lauter werden lassen. Schon die schiere Anzahl der betrieblichen Datenquellen sei eine Herausforderung – und damit die Fragmentierung von Daten, die oft aus veralteten Systemen, in unterschied­lichen Formaten, Metadaten, Formularen und nicht mehr zeitgemäßen Datenbankformaten vorlägen. „Datenqualitätsmanagement wird deshalb zunehmend in den Fokus unternehmerischen Handelns rücken. Hierbei geht es darum, die Datenqualität von vorneherein sicherzustellen und zu verhindern, dass Dirty Data überhaupt erst entsteht“, so Oliver Rozić. Eine Vorausetzung für diese vo­rausschauende Form der Datenhygiene ist ihm zufolge Data Governance, weshalb sich immer mehr Unternehmen „aller Voraussicht nach“ ein Regelwerk für den Umgang mit Daten geben würden.
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