Das sind die IT-Trends 2022

Atlassian: „Mitarbeiter als Angelpunkt“

von - 01.03.2022
Atlassian ist ein führender Anbieter von Entwickler-Tools für agiles Projektmanagement. Dominic Price, Work Futurist bei Atlassian, beschäftigt sich in seiner Vorausschau auf 2022 denn auch mit Herausforderungen im Bereich von Arbeitsumgebungen, Teamarbeit und Mitarbeiterführung. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Feststellung, dass flexibles Arbeiten nicht mehr verschwinden werde, auch wenn manche Unternehmen darauf gehofft hätten. Alle stünden daher vor der Aufgabe, eine sichere, effektive Arbeitsumgebung zu schaffen, die nicht nur auf virtueller, sondern auch auf menschlicher Ebene funktioniere.
Dominic Price
Work Futurist, Atlassian
Foto: Atlassian
„Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitern ein geschütztes Arbeitsumfeld und sichere Strukturen bieten, ein Gefühl der Sinnhaftigkeit ihres Tuns vermitteln.“
Price warnt die Zögerer und Zauderer: Die Führungskräfte erfolgreicher Unternehmen würden nicht mehr diskutieren, ob das jetzt schon die neue Realität sei, sondern sie experimentierten mit Tools und Maßnahmen, um herauszufinden, wie hybrides Arbeiten bei ihnen gelingen könnte. 2022 müssten Unternehmen zudem ihre Prioritäten neu sortieren, um Entwicklungen zu fördern, die zu ­einer zufriedenen Belegschaft beitragen.
Als Startpunkt für diese Veränderungen hat Dominic Price fünf Trends zusammengestellt:
„Die Rolle der IT-Abteilungen verändert sich“: Die letzten zwei Jahre haben Price zufolge gezeigt, dass eine schnelle Reaktion auf Veränderungen in allen Bereichen unerlässlich ist. Deshalb funktioniere es auch nicht mehr, wenn das IT-Team eine separate, zentrale Ressource sei, das die Systeme von oben nach unten überhole. Heute müsse jeder Geschäftsbereich seine IT-Partner in den Mittelpunkt seiner Teams stellen.
„Mitarbeiter werden von Führungskräften mehr erwarten“: Führungskräfte betonen zwar seit Jahren, dass die Angestellten ihr größtes Kapital sind. Doch laut der „Reworking Work“-Studie von Atlassian sorgen sich 39 Prozent der Befragten in Deutschland um den Wert, den sie für ihr Team haben. Price fordert deshalb: „Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitern ein geschütztes Arbeitsumfeld und sichere Strukturen bieten, ein Gefühl der Sinnhaftigkeit ihres Tuns vermitteln sowie eine starke und einfühlsame Person mit einem offenen Ohr sein, um ihnen zu helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen – nur so entstehen hocheffektive, beständige Teams.“
„Werte – nicht Profite – sind entscheidend für erfolgreiche Teams“: Arbeitnehmer auf der ganzen Welt überdenken laut Dominic Price derzeit ihre Prioritäten und verlangen, dass ihre Arbeitgeber ihr Wohlergehen umfassender berücksichtigen und sich mit den Problemen befassen, die ihr tägliches Leben betreffen. Price warnt: Wer darauf nicht reagiere, riskiere, dass Mitarbeiter kündigen – vor allem, da sich der Arbeitsmarkt aktuell zu einem Arbeitnehmermarkt wandle.
„Digitale Erfahrungen als Schlüssel für hybrides Arbeiten“: Da sich der War for Talents immer weiter aufheize, müssen Arbeitgeber, so Price, bessere digitale Erfahrungen schaffen und das menschliche Miteinander ebenso gut digital ermöglichen wie die Arbeit selbst. Virtual Reality und das Metaverse würden zwar in Zukunft großartige Möglichkeiten dafür bieten, aber bis diese Technologien allgegenwärtig seien, müssten Unternehmen ihre Teams in der virtuellen Welt genauso zielgerichtet zusammenbringen, als wären sie gemeinsam im Büro.
„Zielgerichtete Planung ist erforderlich“: Laut Dominic Price wissen alle mittlerweile, dass die Firmenkultur einen großen Anteil daran hat, dass sich Menschen einem Unternehmen anschließen. Für ihn ist die Aufrechterhaltung dieser Kultur in einer hybriden Welt der Schlüssel zur Bindung von Mitarbeitern, aber auch, um gesunde, effiziente Teams zu schaffen. Dabei gehe es auch darum, wie das Team zusammenarbeite und effektiv funktioniere. Firmen müssen laut Price aktiv planen, wann es wichtig ist, dass das gesamte Team zu einem Meeting zusammenkommt (per Videokonferenz oder im Büro), und wann stattdessen ein Update per Video ausreiche. Der Spruch „Dieses Meeting hätte auch eine E-Mail sein können“ sei noch nie so zutreffend wie heute gewesen.
Thomas KIng
CTO bei DE-CIX
Foto: DE-CIX
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