Unternehmen wollen mehr Digital-Know-how

Hohe Erwartungen an einen starken Staat

von - 23.02.2021
Um sich technologisch stärker aufzustellen, sollte Deutschland nach Ansicht von mehr als neun von zehn Unternehmen in IT-Sicherheitstechnologien (96 Prozent), Künstliche Intelligenz (96 Prozent) und 5G (93 Prozent) investieren. Auch Big Data und Analytics (86 Prozent), Robotik (85 Prozent) und das Internet of Things (80 Prozent) stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. Neun von zehn Unternehmen (91 Prozent) fordern die Verstärkung der öffentlichen Forschungsförderung von Schlüsseltechnologien. Ebenso viele (91 Prozent) meinen, dass die Bundesregierung eingreifen sollte, wenn eine Übernahme wichtiger deutscher Technologieunternehmen durch ausländische Investoren droht. Acht von zehn Unternehmen (79 Prozent) sagen, die Bundesregierung sollte verhindern, dass Deutschlands Infrastrukturen in die Hand von Nicht-EU-Unternehmen geraten. Jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) hingegen meint, der Staat sollte sich grundsätzlich aus der Wirtschaft heraushalten.

Bitkom-Vorschläge für digitale Souveränität

Digitale Souveränität ist neben digitaler Teilhabe, Nachhaltigkeit und Resilienz eine der vier Säulen des neuen Bitkom-Programms. Bitkom schlägt vor, in der Forschungsförderung vom geltenden Gießkannenprinzip wegzukommen und ausgewählte Forschungs- und Förderschwerpunkte für digitale Schlüsseltechnologien zu definieren und stark zu machen. Wichtig sei dabei, vorhandene Stärken zu stärken, etwa beim autonomen Fahren, in der IT-Sicherheit oder bei Künstlichen Intelligenz in der Medizin. Kommunikationssysteme und Netze stellten die zentrale Infrastruktur der Digitalisierung und hier müsse die aktuelle Vorreiterrolle gerade bei mobilen Netzen weiter ausgebaut werden. Speziell bei datengetriebenen Plattformen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Mobilität und IoT müsse Deutschland eine herausgehobene Position anstreben. Diese Ziele sollten gemeinsam auf Ebene der Europäischen Union angegangen werden, um im globalen Wettbewerb an Schlagkraft zu gewinnen. Die Förderung zukunftsfähiger Technologiefelder müsse von einer modernen und wettbewerbsfördernden Industriepolitik begleitet werden. Diese sollte sich an dem Grundsatz orientieren, dass die besten Voraussetzungen für Innovation und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in offenen und resilienten Systemen, fairem Wettbewerb und einem Level Playing Field liegen. Die industriellen Ökosysteme Europas sollten stärker vernetzt werden, um Synergien zu erzeugen und Kooperationen zwischen Startups, Mittelständlern und Konzernen in der gesamten EU zu fördern. Das vollständige Programm "Nachhaltig, souverän, resilient: Deutschlands digitale Dekade" findet sich unter www.digitalwahl21.de.
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