Festplatten-Hersteller

Seagate streicht 6500 Jobs

von - 12.07.2016
Seagate
Foto: Ken Wolter / Shutterstock.com
Seagate muss 6500 Stellen streichen. Wie viele anderen Unternehmen kämpft auch der  Festplatten-Spezialist mit den Folgen des kriselnden PC-Geschäfts.
Der Festplatten-Anbieter Seagate hat den zweiten Stellenabbau in weniger als zwei Wochen angekündigt. Nun sollen etwa 6500 weitere Arbeitsplätze wegfallen, rund 14 Prozent der Belegschaft, wie Seagate bekanntgab.
Mit den Streichungen solle das globale Netz von Seagate gestrafft werden, hieß es. Sie dürften vor allem die Produktion in Asien treffen. Ende Juni hatte Seagate bereits den Abbau von 1600 Arbeitsplätzen angekündigt, der alle Bereiche des Unternehmens treffen soll.
Der Stellenabbau werde zunächst Kosten von 164 Millionen Dollar im gerade angebrochenen Geschäftsjahr mit sich bringen, erklärte Seagate. Das Unternehmen kämpft wie der Rest der Branche unter anderem mit den Folgen der niedrigeren Computer-Verkäufe, die seit über zwei Jahren kontinuierlich schrumpfen. Zudem wird in immer mehr Computern Flash-Speicher (SSD) statt herkömmlicher Festplatten eingesetzt. Festplatten-Marktführer Western Digital reagierte auf den Trend mit dem Kauf des Flash-Spezialisten SanDisk.
Im vergangenen Quartal lief das Geschäft für Seagate aber besser als erwartet, wie das Unternehmen betonte. Seagate erhöhte die Umsatz-Erwartung für das am 1. Juli abgeschlossene vierte Geschäftsquartal von 2,3 auf 2,65 Milliarden Dollar. Das Unternehmen setzte nach vorläufigen Zahlen rund 37 Millionen Festplatten zum Durchschnittspreis von 67 Dollar ab. Die Seagate-Aktie legte nach den Ankündigungen nachbörslich um rund 13 Prozent zu.

Die Krise hält an

Wie Seagate geht es auch vielen anderen Unternehmen aus der Branche. Selbst der Chip-Riese Intel spürt die Folgen des kriselnden PC-Geschäfts und erwägt aktuell offenbar den Verkauf seiner Sicherheitssparte. Auch der Hardware-Hersteller Dell zieht sich aus dem Software-Geschäft zurück, um Kosten einzusparen.
Allein in Deutschland wurden laut Gartner im ersten Quartal 2016 nur 2,53 Millionen PCs verkauft, was einem Rückgang um 7,8 Prozent entspricht. Der Absatz bei privaten Nutzern ging sogar um 22 Prozent zurück wurde aber durch eine leicht gestiegene Nachfrage von Geschäftskunden abgefedert.
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