Nachholbedarf in Deutschland

KI wird Einfluss auf jeden Lebensbereich haben

von - 18.10.2017
Deep Learning
Foto: Zapp2Photo / shutterstock.com
Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit ein absolutes Trendthema in der IT. Aber was verbirgt sich dahinter? KI-Forscher Damian Borth erklärt die wichtigsten Begriffe und gibt einen kurzen Einblick in sein Forschungsgebiet.
Damian Borth
Damian Borth: Direktor des Kompetenzzentrums Deep Learning am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
(Quelle: DFKI )
Im Zuge der digitalen Transformation versuchen viele Unternehmen smarte Maschinen in ihre Wertschöpfungskette einzubeziehen. Neben KI werden auch immer wieder Begriffe wie Machine Learning (ML) oder Deep Learning verwendet. Die Abgrenzung der einzelnen Bereiche ist aber oft nicht ganz klar. Damian Borth ist Direktor des Kompetenzzentrums Deep Learning bei der Deutschen Forschungsgesellschaft für KI (DFKI) in Kaiserslautern. Er erläutert was hinter den Begriffen steckt und zeigt auf, was KI heutzutage schon alles leistet. Außerdem skizziert er die zukünftigen Entwicklungen im Bereich KI.
Künstliche Intelligenz genau zu definieren, sei gar nicht so einfach, sagt Borth. „Das ist ebenso schwer, wie Intelligenz an sich zu definieren.“  Als Orientierung nennt er die Begriffsbestimmung von Stuart Russel und Peter Norvig: „Diese Herren sprechen von starker KI und schwacher KI. Wobei Ersteres eher die Künstliche Intelligenz im philosophischen Sinne ist, also eine Maschine, die sich ihrer selbst bewusst ist. Davon sind wir aber noch sehr weit entfernt.“ Die Hoffnung, solche Systeme irgendwann einmal entwickeln zu können, wie sie etwa Hollywood in einschlägigen Filmen zeige, hege er aber trotzdem.
„Was wir im Moment haben, ist die schwache KI. Das ist eine Maschine, die von außen intelligent erscheint, aber im Inneren nur eine komplexe Maschine ist.“ So etwas wie eine große Suchmaschine wie zum Beispiel Google, quasi ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, in der viele Informationen aus Daten extrahiert und ausgewertet werden“, sagt Borth.
Im Gegensatz zur starken KI sei die Forschung im Bereich der schwachen KI schon recht weit. Den großen Durchbruch gab es hier Borth zufolge 2012. Danach folgte eine wichtige Weiterentwicklung nach der anderen. Seither ist auch die öffentliche Wahrnehmung extrem gestiegen. Die ersten Ideen zum Thema Künstliche Intelligenz kamen aber schon in den 50er und 60er Jahren auf.
Bei KI handelt es sich eigentlich um einen Oberbegriff für verschiedene „intelligente“ Systeme. Ein Teilbereich davon, der häufig genannt wird, ist das Machine Learning (ML). „Dabei wird versucht, Daten aus Modellen abzuleiten. Es werden zum Beispiel Hunderte, wenn nicht sogar Tausende von Bildern eingepflegt. Damit bringt man dem Computer dann etwa bei, eine Katze oder einen Hund zu erkennen“ berichtet der KI-Experte.
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