Die richtige Strategie
Oliver Nickels warnt davor, IIoT als reines IT-Thema zu betrachten: Komplette Prozessketten müssten verändert, Unmengen Daten gefiltert, analysiert und auf ihre Relevanz geprüft werden. „Die IT stößt hier stellenweise an Grenzen, die sich nur in enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen überwinden lassen.“ Blind herumzuprobieren und dabei auf Zufallsergebnisse zu hoffen, sei allerdings der falsche Weg, findet Christian Dornacher von Hitachi Vantara. Stattdessen sollten konkrete, überschaubare Einsatzszenarien umgesetzt werden, deren Effekte messbar sind: „Hier gilt nicht das olympische Motto ‚Dabei sein ist alles‘. Am Ende müssen die Ergebnisse überzeugen.“
VED-CDO Kirchmair warnt davor, nur auf Ergebnisse und Zahlen zu schielen: „Erfolg kann sehr unterschiedlich aussehen – die gängigen KPIs greifen im IIoT oft nicht.“ Er empfiehlt, statt traditioneller quantitativer Kennzahlen strategische, qualitative Ziele in den Mittelpunkt zu stellen. „Oft zahlen neue Ideen nicht unmittelbar auf konkrete Business-Cases ein, sondern sind Teil der ‚Exponential Economy‘, das heißt, sie bringen lange keinen messbaren Erfolg, starten jedoch später richtig durch und sorgen für eine exponentielle Wachstumskurve.“
Fazit
Die Bedeutung des
IoT für die Industrie kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ob Produktion, Logistik, Wartung oder Service – in allen Bereichen lassen sich durch die Vernetzung von Maschinen, Geräten und Transportbehältern Kosten sparen, Prozesse beschleunigen, Ausfall- und Wegezeiten reduzieren und die Servicequalität verbessern.
„Richtig umgesetzt bringt IIoT den Unternehmen spürbare Vorteile und den notwendigen Vorsprung im Wettbewerb“, betont Christian Dornacher von Hitachi Vantara. Der Einstieg ist allerdings nicht ganz einfach, verschiedene Technologien konkurrieren um die Gunst der Anwender. „Der Markt hat sich noch nicht mehrheitlich für konkrete tragfähige Architekturkonzepte entschieden, die relevante Investitionen und vor allem den Umbau von Organisationen rechtfertigen“, wie Dominik Rüchardt von PTC erklärt, „das hindert Unternehmen noch an großen Entscheidungen.“ Abschrecken lassen sollte man sich davon aber nicht, dafür sind die Vorteile des IIoT viel zu groß.
Hersteller / Produkt |
Device-Management / Datenmangement /Analyse |
Weitere Merkmale und Funktionen |
Adamos / IIOT-Plattform |
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auf Maschinenbau spezialisiert, Machine Learning, Echtzeitanalyse, Marktplatz |
Bosch Software Innovations / IoT-Plattform |
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Toolbox für Entwickler |
Cumulocity / Cumulocity IoT |
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schnelle Integration von Endgeräten (Cloud Fieldbus), Echtzeitanalyse, vorgefertigte Templates (Wizards), Integration über 500 weiterer Cloud-Services |
Deutsche Telekom / IoT-Plattformen |
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M2M-Service-Portal, globale M2M-Vernetzung, Starter-Kit |
GE Digital / Predix |
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digitaler Zwilling, Machine Learning, vorgefertigte Apps, Umgebung für App-Entwicklung |
Hitachi Vantara / Lumada |
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branchenspezifische „Lösungskerne“, Co-Creation-Services für individuelle Lösungen |
HPE / Universal IoT-Plattform |
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Application-Designer, Vernetzung heterogener IoT-Gerätegruppen |
NEC / WISE IoT Platform |
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Künstliche Intelligenz, Building-Block-Struktur, Co-Creation-Programm |
PTC / ThingWorx |
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Echtzeitbenachrichtigung (Remote-Service), vorgefertigte Apps für die Fertigung, Marktplatz, Integration mit anderen PTC-Produkten (PLM, CAD, AR) |
SAP / Leonardo |
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Integration von Machine Learning, Blockchain, IoT etc. |
Siemens / MindSphere |
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Integration zusätzlicher Daten (Wetter, Börsenkurse), Marktplatz, Professional Services, verschiedene Bereitstellungsmodelle (Public und Private Cloud, On-Premise) |
Telit / IoT Platform |
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integriertes Data Warehouse, verschiedene Bereitstellungsmodelle (Public und Private Cloud, On-Premise) |
● ja ○ nein 1) ein Unternehmen der Software AG 2) über Telit