USB 3.1, SATA 3.2, MHL 3.0 ...

Bluetooth 4.0 – Kanalbündelung und viele verschiedene Protokolle

von - 17.02.2014

Kanalbündelung

Die hohe Datenrate erreicht Bluetooth 4.0 nicht durch einen Frequenzwechsel. Es wird weiterhin das freie 2,4-GHz-Band genutzt, das auch von Schnurlostelefonen oder WLAN verwendet wird. Stattdessen bündelt Bluetooth 4.0 insgesamt 40 Funkkanäle. Drei Kanäle werden für den Verbindungsaufbau genutzt, die restlichen 37 für den parallelisierten Datenaustausch.

Inkompatibel

Vor allem kleine Alltagsgeräte wie Pulsuhren, Schrittzähler, Blutdruckmessgeräte, GPS-Geräte oder auch Zahnbürsten sollen per Bluetooth 4.0 stromsparend funkvernetzt werden. Dafür nehmen die Entwickler des Bluetooth-Standards die Inkompatibilität zu vorherigen Versionen von Bluetooth in Kauf. Das heißt: Unterstützt ein Gerät Bluetooth 4.0, dann bedeutet das nicht automatisch, dass es auch mit älteren Bluetooth-Geräten kommunizieren kann.
Bluetooth-Logos: Der Namenszusatz „Smart“ bedeutet, dass das Gerät nur zu Bluetooth 4.0 kompatibel ist. Geräte mit „Smart Ready“ verstehen hingegen auch die alten Bluetooth-Standards
Bluetooth-Logos: Der Namenszusatz „Smart“ bedeutet, dass das Gerät nur zu Bluetooth 4.0 kompatibel ist. Geräte mit „Smart Ready“ verstehen hingegen auch die alten Bluetooth-Standards
Deshalb gibt es zwei unterschiedliche Logos und Bezeichnungen, die eine klare Grenze zwischen kompatiblen und nicht kompatiblen Geräten ziehen sollen.
Trägt ein Bluetooth-Gerät den Namenszusatz „Smart Ready“, dann unterstützt es die aktuelle Version 4.0 des Bluetooth-Standards, kann aber auch mit Geräten kommunizieren, die nur eine ältere Version des Bluetooth-Standards beherrschen. Bei Notebooks, Ta blets, Smartphones, PCs, Headsets und Eingabegeräten sollte man daher unbedingt darauf achten, dass die Geräte mit Bluetooth Smart Ready gekennzeichnet sind.
Trägt das Gerät dagegen nur die Bezeichnung Bluetooth Smart – ohne Ready –, dann beherrscht dieses Gerät auch nur die neue Version 4.0 des Bluetooth-Standards. Mit älteren Geräten, die den sparsamen Betrieb nicht unterstützen, ist eine Kommunikation nicht möglich.

Viele verschiedene Protokolle

Apple iPhone 4S: Das iPhone 4S war das erste und lange Zeit das einzige Smartphone, das sowohl Bluetooth 4.0 als auch die Vorgängerversionen von Bluetooth unterstützte
Apple iPhone 4S: Das iPhone 4S war das erste und lange Zeit das einzige Smartphone, das sowohl Bluetooth 4.0 als auch die Vorgängerversionen von Bluetooth unterstützte
Bluetooth regelt nur den Verbindungsaufbau zwischen zwei Geräten, sodass beide Geräte grundsätzlich miteinander kommunizieren könnten. Damit ein Datenaustausch stattfinden kann, müssen beide Geräte aber das gleiche Protokoll verstehen, bei Bluetooth Profil genannt.
Es gibt Profile, um Tastaturen oder Headsets per Bluetooth anzubinden, um Musik auf das Autoradio zu übertragen oder Bilder zwischen zwei Geräten auszutauschen. Beherrscht eines der Geräte das benötigte Profil nicht, dann kann die entsprechende Funktion auch nicht genutzt werden.
Die Profile sind aber nicht von der Hardware vorgegeben. So lassen sich für die unterschiedlichsten Aufgaben beliebige neue Profile entwickeln und definieren. Haben Sie beispielsweise einen Pulsgurt, dann benötigen Sie ein Smartphone, das mit Bluetooth 4.0 ausgestattet ist, und außerdem eine App, die  dasselbe Profil beherrscht wie der Pulsgurt. Anschließend könnten Sie Ihren Puls mit dem Smartphone protokollieren.

Windows 8, Android 4.3

Bluetooth 4.0 hat sich nur sehr langsam verbreitet. Mit Ausnahme des Apple iPhone 4S, das bereits im Oktober 2011 erschien, gab es lange keine zu Bluetooth 4.0 und dem stromsparenden Funkmodus kompatiblen Smartphones. Somit setzte sich auch das passende Zubehör nur schleppend durch.
Erst seit Android 4.3, das am 24. Juli 2013 erschienen ist, kommuniziert auch Googles Smartphone-Betriebssystem per Bluetooth 4.0. Etwas früher dran war Microsoft, das schon in Windows 8 eine Treiberunterstützung für Bluetooth 4.0 integrierte.
Verwandte Themen