Das richtige Shop-System für jeden Zweck

Shops für mittlere Unternehmen

von - 26.02.2018
Im Folgenden ein kurzer Überblick, was sich bei den Shop-Anbietern vor allem für kleine und mittlere Unternehmen getan hat.
Der digitale Handel ist dem Teenager-Alter entwachsen. Das sieht man etwa an Cosmoshop, das 2017 sein 20. Firmenjubiläum gefeiert hat. Die Shop-Software selbst ist noch nicht ganz so alt. Die erste Lösung hat das Unternehmen, das früher Zaunz Publishing hieß, 1999 auf den Markt gebracht.
Cosmoshop ist sowohl Hersteller der gleichnamigen Software als auch Agentur für die Shop-Software Shopware. Welche Shop-Software beim Kunden zum Einsatz kommen soll, entscheidet Cosmoshop, nachdem die Berater die Kundenanforderungen analysiert haben. Silvan Dolezalek, Geschäftsführer bei Cosmoshop, berichtet, dass der E-Commerce-Markt nach wie vor wächst und der Spagat, gleichzeitig Hersteller und Agentur zu sein, gut gelingt: „Shopware nutzen wir vor allem für Business-to-Consumer-Kunden oder für ,Missing Features‘ in unserer eigenen Software. Bei unserer eigenen Software haben wir die Zügel vollständig in der Hand und können selbst bestimmen, wohin die Reise geht.“
Marktanteile von B2B-Lösungen für den E-Commerce
Vier große Anbieter: In den USA sind die B2B-Lösungen SAP Hybris, IBM, Digital River und Oracle führend.
(Quelle: Frost & Sullivan, "U.S. B2B E-Commerce Platform Market" )
Mit dieser Software spezialisiert sich Cosmoshop zunehmend auf das Business-to-Business-Geschäft (B2B). Darüber hinaus hat Cosmoshop eine spezielle Merchandise Edition entwickelt, die sich an Werbemittel-Agenturen und Brand-Shops richtet. Cosmoshop kann sowohl auf kunden­eigenen Servern installiert als auch in der Cloud genutzt werden.
Bei dem Anbieter ePages stand 2017 die Einführung von Version 7 als ePages Now im Mittelpunkt. Das Unternehmen bezeichnet die neue Software als „größtes Update für ePages-Online-Shops seit 2002“. Die Hamburger haben die Plattform neu kon­struiert und verfolgen mit der cloudbasierten E-Commerce-Lösung einen „API-first-Ansatz“.
Das bedeutet, dass ePages in der Grundarchitektur moderne technische Schnittstellen und Anbindungen bereitstellt. Auf deren Grund­lage können Entwicklungspartner, Agenturen oder das Unternehmen Anwendungen auf dem E-Commerce-Kern der Shop-Software entwickeln, sie ergänzen und an spezielle Use-Cases anpassen.
Aktuell ist ePages Now bei 1&1 erhältlich. Künftig wird die Shop-Software auch von Strato, der Telekom und anderen angeboten.
Deutschland ist der Kernmarkt des E-Commerce-Lösungsanbieters Gambio. 80 Prozent der rund 20.000 Händler, die Gambio nutzen, sind hier tätig. Das Unternehmen mit Sitz in Bremen hat zusätzlich zum Lizenzverkauf (On-Premise) eine Software-as-a-Service-Option eingeführt, damit Kunden die Wahl haben, die Lösung entweder auf eigenen Servern zu hosten oder aus der Cloud zu beziehen.
E-Commerce-Wachstum in Deutschland
Quelle: BEHV-Prognose für 2017
Bei Magento war in den vergangenen zwei, drei Jahren einiges in Bewegung. 2015 wurde Magento von Ebay an die amerikanischen Beteiligungsgesellschaften Sterling Partners und Permira verkauft. Die neue Firma Magento Commerce hat 2016 die Version Magento 2 veröffentlicht und konzentriert sich nun auf das cloudbasierte Angebot. Diese Magento Cloud umfasst die Produkte Magento Commerce, Order Management und Business Intelligence. Die vormals als Magento Community Edition bezeichnete Lösung heißt mittlerweile Magento Open Source und wird kostenlos angeboten. Magento Commerce ist die kostenpflichtige Enterprise-Lösung. Daneben gibt es noch die On-Premise-Lösung.
Als Magento 2 eingeführt wurde, hieß es, der Support für die früheren Magento-1.x-Versio­nen werde Ende 2018 auslaufen. Davon ist nun keine Rede mehr. In absehbarer Zeit werde der Support für Magento 1.x nicht eingestellt, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Händler würden mindestens 18 Monate vorher informiert, sollte der Support tatsächlich auslaufen. Magento 1.x wird zwar nicht weiterentwickelt, doch Security-Patches werden weiterhin bereitgestellt. Offenbar fanden es viele Enterprise-Kunden zu schwierig oder zu teuer, innerhalb einer relativ kurzen Zeit auf Magento 2 zu migrieren.
Magento Commerce wird in Deutschland in erster Linie von Digital-Agenturen vertreten. Das US-amerikanische Unternehmen baut seine Präsenz in Europa, konkret in Dublin, Irland, aus.
Oxid eSales bringt gerade die nächste Generation seiner Software Oxid eShop heraus. Bei der Version 6 wurde der Code modernisiert. Oxid eShop wird in vier Editionen angeboten: als Open-Source-Lösung für Einsteiger und Entwickler, als Professional Edition für kleine Unternehmen, als Enterprise-Edition für größere Projekte und als eigene Business-to-Business-Enterprise-Edition.
Einen runden Geburtstag feierte in diesem Jahr auch Prestashop. Die französischen E-Commerce-Spezialisten begingen ihr 10-jähriges Firmenjubiläum beim „Prestashop Day“ in Paris.
Das Unternehmen richtet sich mit seiner gleichnamigen Open-Source-Software vorwiegend an kleine und mittelständische Firmen. Das Shop-System selbst ist kostenlos. Prestashop verdient am Verkauf von Erweiterungen, Modulen und Schnittstellen. Für die meisten Module, Add-ons oder Templates fallen Kosten zwischen 60 und 120 Euro an. Eine weitere Einnahmequelle hat sich Prestashop mit Partnerschaften erschlossen: Anwendungen Dritter, beispielsweise  Payment-Lösungen, werden in Prestashop inte­griert. Nutzen Händler diese, erhält der Software-Anbieter eine Provision.
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