Online-Shop in der Cloud eröffnen
Die Omnichannel-Commerce-Lösung hybris
von Harald Töpfer - 12.05.2015
Die SAP-Tochter hybris bezeichnet ihr Produkt als Omnichannel-Commerce-Lösung und verspricht, Kunden über alle Kanäle hinweg ein konsistentes Kauferlebnis zu bieten.

Lars Schmoldt, Audience Marketing Manager bei Microsoft Deutschland: „Verglichen mit einer On-Premise-Installation lassen sich durch eine cloudbasierte Lösung zirka 40 Prozent der Betriebskosten einsparen.“
Mit hybris lassen sich sowohl schlüsselfertige Webshops für B2B oder B2C erstellen als auch aus Modulen zusammengesetzte individuelle Lösungen. Für Letzteres gibt es eine Vielzahl an Optionen, zum Beispiel ein Print-Modul, die Anbindung von Asset-Management-Systemen, ein Order-Management oder die Integration in Enterprise-CMS-Systeme wie Adobe AEM, OpenText und FirstSpirit.
hybris lässt sich im eigenen Rechenzentrum installieren, wird aber unter dem Namen hybris Cloud for Commerce auch als Managed Service angeboten. Microsoft bietet alternativ die Möglichkeit, hybris in seiner Cloud Azure zu betreiben. Es hat dazu eigens den Hybris Deployment Accelerator entwickelt. „Damit sind Implementierungspartner und Kunden in der Lage, komplexe Shopsysteme auf Knopfdruck bereitzustellen, inklusive verteiltem Konfigurationsmanagement und einer zentralen Verwaltung der hybris-Installation“, verspricht Microsoft-Manager Schmoldt. Der Accelerator soll demnächst als Open Source auf Github zur Verfügung stehen.

E-Commerce aus der Cloud: Der Webshop von Beate Uhse wird mit hybris auf Microsoft s Cloud Azure betrieben.
Die Implementierung dauerte ein Jahr, ein weiteres ging mit der Optimierung ins Land. „Wir mussten nach der Umstellung auf hybris in eine Phase des Feintunings gehen, die etwas länger dauerte als geplant“, erinnert sich Vis. Jeder Webshop wurde für jedes Land separat auf die neue Lösung umgeschaltet. „Jetzt merken wir, dass die Optimierung nahezu abgeschlossen ist und Früchte trägt.“
Fazit
Angesichts der Vielzahl unterschiedlichster E-Commerce-Plattformen verwundert die Zurückhaltung deutscher Unternehmen beim Online-Handel sehr. Vielleicht ist es jedoch gerade diese Fülle, die eine Orientierung verhindert und die Entscheidungsfindung schwierig macht. Aber auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, die teuren Abmahnungen Vorschub leisten, bremsen ein noch stärkeres Wachstum im E-Commerce.

So viel ist sicher: Für den Eigenbetrieb eines Webshops gibt es kaum mehr gute Argumente. Ausfallsicherheit, Verfügbarkeit, Bandbreite und Flexibilität in einer Qualität bereitzustellen, die es mit der Leistungsfähigkeit der Cloud-Plattformen aufnehmen kann, das dürfte nur Unternehmen mit sehr großen, bereits weitestgehend virtualisierten Rechenzentren gelingen.