Mustang setzt auf digitale Marktplätze

Filialen mit digitalen Spiegeln

von - 27.02.2019
In den Filialen kommen Anwendungen zum Einsatz, die sich aus der neuen Lösung speisen. Erste Filialen von Mustang Jeans, beispielsweise in Braunschweig, haben in den Um­kleidekabinen digitale Spiegel aufgehängt. Die Kunden können darüber durch das Sortiment stöbern. „Die Daten, Bilder und Preise stammen aus dem Online-Shop“, berichtet Fabian Koßmehl, Director E-Commerce bei Mustang.
Der Shop basiert auf der Commerce- und auf der Marketing-Cloud von Salesforce. Die Wahl fiel deshalb auf Salesforce, weil die Anwendung „out of the box“ viele Features bietet, begründet Koßmehl die Entscheidung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis für die Software findet er gut.
Salesforce hatte 2016 den Shop-Software-Anbieter Demandware übernommen und die Anwendung als „Commerce Cloud“ zu seinem Cloud-Port­folio hinzugefügt. Wenn Commerce- und Marketing-Funktionen aus einer Hand stammen, hätten Unternehmen die Customer Journey besser im Blick, lautet das Versprechen.
Dietmar Axt
Dietmar Axt
Geschäftsführer bei Mustang
www.mustang-jeans.com
Foto: Mustang
„Uns bietet der Ansatz ­eine Chance, den stationären Handel in der stark digital ausgerichteten Branche zu unterstützen.“

Arbeitsteilung

Sven Ehrmann, Direktor bei der Digitalagentur Nexum und dort verantwortlich für den Relaunch des Mustang-Shops, erklärt die „Arbeitsteilung“ der beiden Salesforce-Anwendungen für Mustang Jeans: „Informieren, emotionalisieren und Produkte verkaufen sind die Aufgaben der Commerce Cloud. Die Marketing-Cloud dient der Kundenbindung und für die Kommunikation mit Kunden nach dem Einkauf.“ Mustang nutzt sie für Transaktions-Mails und für automatisiertes
E-Mail-Marketing. Die Kundendaten liegen in der Customer-Relationship-Management-Software. Von dort werden sie an die Marketing-Cloud übergeben. „Die Commerce und die Marketing-Cloud von Salesforce waren in der Vergangenheit getrennte Systeme“, so Ehrmann. Inzwischen habe Salesforce Konnektoren entwickelt, sodass der Datenaustausch zwischen den Anwendungen gut klappt.
Mustang arbeitet für den digitalen Vertrieb neben Nexum auch mit zahlreichen anderen Dienstleistern zusammen. Das Fulfillment und das Backoffice für die Denim-Marke verantwortet zum Beispiel der Logistikdienstleister Sigloch Distribution in Blaufelden.

Schnelle Prozesse, mehr Verkäufe

Mustang ist mit der neuen Lösung zufrieden. „Die Abverkäufe sind nun höher und die Prozesse wurden beschleunigt“, sagt Koßmehl. Das System sei jetzt insgesamt weniger komplex und effizienter. Wie viel Umsatz die digitalen Vertriebskanäle generieren, verrät Geschäftsführer Axt nicht. Er verweist darauf, dass für Mustang der Ertrag zähle. „Wir haben eine Wirtschaftlichkeitsstrategie“, betont er. Nach etwa einem halben Jahr müsse eine Partnerschaft Ertrag generieren. Bis 2022 soll der Digital-Anteil 25 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuern.
Als Nächstes werden die Beratungsfunktionen im Online-Shop ausgebaut. Kunden sollen über Fragen und Antworten zu der Jeans mit der für sie
richtigen Passform geleitet werden.
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