Sicheres WhatsApp für Schweizer Ärzte

Mehr als Chat-Nachrichten

von - 24.03.2021
Zusammen mit den Spezialisten von VNC wurde eine Lösung erarbeitet, die einerseits als App für iOS und Android, andererseits bald auch als Desktop-Applikation für die gängigen Betriebssysteme und als Browser-Version zur Ver­fügung steht. Die umgesetzte Lösung mit dem Namen HIN Talk bietet den gesamten Funktionsumfang der VNC-Anwendung. 
Sie beherrscht nicht nur das Verschicken von Kurznachrichten und Bildern. Gesundheitsfachpersonen wie der Chi­rurg - um beim eingangs skizzierten Beispiel zu bleiben - können direkt in der App mit dem Kollegen telefonieren und seinen Rat einholen. Auch stünde es den Ärzten frei, weitere Fachpersonen hinzuzuziehen und sich in einer Videokonferenz auszutauschen. Zum Leistungsspektrum gehören zusätzlich zum Beispiel Gruppenchats, Standortübermittlung und die Netzwerkpflege über persönliche Kontaktlisten und Favoriten.

Offener Quellcode

Standardmäßig ist HIN Talk in einem Schweizer Hochsicherheits-Rechenzentrum von HIN installiert. Für die Administration von Nutzern und die Provisionierung wurde VNCtalk als Basis von HIN Talk in die Backend-Systeme von HIN integriert. Damit steht der Dienst den Mitgliedern der HIN-Community ohne Aufpreis zur Verfügung.
Wie HIN-Geschäftsführer Schult betont, ist es zudem möglich, die Anwendung in die Infrastruktur beispielsweise von größeren Einrichtungen wie Krankenhäusern zu implementieren. So kann der Messenger-Dienst auch On-Premise in einem Klinik-Rechenzentrum installiert und betrieben werden. Weiter lässt er sich an das Corporate Design einer Einrichtung anpassen.
Andrea Wörrlein
Andrea Wörrlein
Verwaltungsrätin VNC Zug
https://vnclagoon.com
Foto: VNC
„Da VNCtalk - und damit auch HIN Talk - vollständig Open Source ist, ließ sich der Quellcode komplett durchleuchten.“
Sowohl für die HIN-Implementierung als auch für mögliche Drittinstallationen gilt: Oberste Priorität hat die Sicherheit, betont Schult. HIN habe die App durch externe Security-Experten intensiv auf Schwachstellen prüfen lassen. Das Ergebnis war überzeugend. Da VNCtalk - und damit auch HIN Talk - vollständig Open Source ist, ließ sich auch der Quellcode komplett durchleuchten. Somit konnten die höchsten Sicherheitsstandards gewährleistet werden, erklärt VNC-Verwaltungsrätin Andrea Wörrlein.

Im Chat mit den Patienten

Seit Herbst vergangenen Jahres ist HIN Talk auf dem Markt verfügbar. Für Schult war es das vorrangige Ziel, dem Gesundheitsfachpersonal die Sicherheit zu geben, medizinische Informationen immer datenschutzkonform und trotzdem einfach austauschen zu können. In einem nächsten Schritt arbeitet HIN mit VNC daran, den Messenger auch für die Kommunikation zwischen Gesundheitsfachpersonen und Patienten verfügbar zu machen. Dann könnte HIN Talk etwa auch für Patientenkonsultationen und andere telemedizinische Anwendungen eingesetzt werden.
Wie Schult weiter ausführt, ist die Integration des Messengers in bestehende Klinikinformationssysteme geplant. So ließe sich der Dienst noch nahtloser in den beruflichen Alltag von Gesundheitsfachpersonen einbinden. Und aus den Umsystemen könnten relevante Informationen per Mausklick respektive Fingerzeig direkt in einen Chat übernommen werden. Der Messenger könnte eine zusätzliche Entlastung für den Gesundheitssektor bedeuten, so das Ziel des HIN-Geschäftsführers.
Verwandte Themen