Die Sealed Cloud versiegelt sensible Daten

Cloudbasierte Projekt- und Datenräume mit IDGARD

von - 11.05.2015
Sealed Cloud: Ein Browser reicht, um in den virtuellen Projekträumen zusammenzuarbeiten und Daten zu tauschen.
Sealed Cloud: Ein Browser reicht, um in den virtuellen Projekträumen zusammenzuarbeiten und Daten zu tauschen.
Die Technik hinter der Sealed Cloud bleibt für den Anwender unsichtbar. Gehler entschied sich für cloudbasierte Projekt- und Datenräume, die das Münchner Unternehmen Uni­scon unter dem Namen IDGARD anbietet. Diese sind, so Gehler, „einfach zu bedienen“. Einmal angemeldet, könne man die Räume sofort per Browser verwenden: „Wir und unsere Kunden mussten also keine neue Software installieren.“ REETEC hat ein Starterpaket gewählt, das knapp 50 Euro im Monat kostet. Darin enthalten sind fünf Voll-Lizenzen, 25 Gastlizenzen und 100 GByte Traffic.

Verräterische Metadaten in der Cloud

Was der EDV-Leiter bei seiner Entscheidung zunächst weniger im Blick hatte, inzwischen aber zu schätzen weiß, ist der Schutz der Metadaten in einer Sealed Cloud. Zu den Metadaten gehören alle Daten, die Auskunft über die Verbindung geben, also darüber, wer wann mit wem kommuniziert hat, zum Beispiel die E-Mail-Adressen des Senders und des Empfängers oder die Größe angehängter Dateien. Selbst bei Ende-zu-Ende-verschlüsselten E-Mails fallen diese Daten an.

Wie die REETEC-Projektleiter mit den IDGARD-Projekträumen arbeiten

Die Projektleiter können mit den Ansprechpartnern:

● vertrauliche Dokumente austauschen. Der Filetransfer findet auf einem hohen Sicherheitsniveau statt.

● mobil auf die Unterlagen zugreifen. Die Datensynchronisation – also das Weiterleiten von Daten an Dritte wie es zum Beispiel bei der iCloud erfolgt – wird geblockt.

● chatten und zwar von allen Endgeräten aus. Damit ist eine schnelle Abklärung strittiger oder unklarer Punkte möglich.

● Termine und Ressourcen abstimmen und dadurch die Planung der Projekt-Meilensteine und -Meetings erleichtern.

● Sofort-Benachrichtigungen erhalten. Bei Eingang oder Änderungen von Dokumenten werden alle Projektteilnehmer sofort per Mail benachrichtigt. Das vermeidet Verzögerungen.

● Nach Beendigung des Projekts kann der Projektleiter den Datenraum oder die Team-Box sofort kündigen. Die Daten werden rückstandslos gelöscht. Damit behält der Eigentümer der Daten bis zuletzt die Kontrolle.

 

Ein Sicherheitsrisiko stellen sie vor allem deswegen dar, weil sie strukturiert sind. Metadaten werden generiert, um die eigentlichen Daten zu beschreiben, und sie sind gerade dann nötig, wenn größere Datenmengen verwaltet werden müssen. Eines der Merkmale ist daher, dass man sie maschinell lesen und auswerten kann. Matt Blaze, Kryptografie-Professor an der University of Pennsylvania, beschreibt sie so: „Der Inhalt mag das sein, was wir sagen. Metadaten verraten, was wir tun.“

Über Landesgrenzen hinaus

Chat, Kontakte und E-Mails
Ein Unternehmen wie REETEC, das im Jahr durchschnittlich 300 Anlagen errichtet und verkabelt, produziert jede Menge Metadaten. Vor allem im internationalen Zusammenhang: „Wir haben seit mehreren Jahren Standorte in Spanien, Portugal und Frankreich und zusätzlich Tochterfirmen in Großbritannien und Rumänien“, so Gehler.
Deshalb befürchtete der IT-Experte auch, dass diese Daten bei der digitalen Kommunikation über Landesgrenzen hinweg abgezapft und gespeichert werden. Von manchen Ländern vermutet man sogar aus guten Gründen, dass einheimische Unternehmen die Erkenntnisse nutzen, die Geheimdienste aus den Daten gewinnen, um unliebsame ausländische Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen. Angesichts des umfassenden Spezialwissens, über das der Windenergie-Dienstleister verfügt, war deshalb Vorsicht durchaus angeraten. EDV-Leiter Jens Gehler ist aus diesem Grund froh, sich für die versiegelten Projekträume entschieden zu haben. Denn bei der Sealed-Cloud-Technologie sind neben den Inhalten auch die Metadaten vor fremden Blicken geschützt.
Daher unterstützt Gehler, wie er sagt, den „flächendeckenden Einsatz“ dieser Räume bei allen Bauprojekten von REETEC. Ziel ist es, dass die Projektleiter für jedes Projekt Teile hinzubuchen oder abwählen können.
Vielleicht braucht jemand einmal einen virtuellen Datenraum oder zusätzliche Voll-Lizenzen für sein gruppenbezogenes, virtuelles Laufwerk in der Sealed Cloud, weitere Gastzugänge für Partner oder einfach nur mehr Cloud-Speicherplatz – was immer nötig sein mag, um die Arbeit zu erleichtern.
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