So funktioniert Performance-Marketing

Werbebetrug grassiert

von - 07.05.2020
Zunahme von Betrug mit Online Werbung zwischen 2017 und 2019
(Quelle: Juniper Research )
Außer mit der drohenden Regulierungsverschärfung kämpft das digitale Marketing mit einem weiteren großen Problem: Werbebetrug. Betrüger plündern über Werbenetze und Online-Werbeflächen unbemerkt die Marketing-Budgets ahnungsloser Unternehmen. Laut Juniper Research explodierte der Schaden von 3,9 Milliarden Dollar im Jahr 2017 auf 42 Milliarden 2019 - und damit um sage und schreibe 1077 Prozent. Die Betrüger ziehen alle Register und machen laut Juniper auch vor Mobile- und In-App-Werbung schon lange nicht mehr halt.
Ähnliche Zahlen kommen von der Performance-Marketing-Plattform Affise. Demnach handelte es sich in der ersten Jahreshälfte 2019 bei rund 35 Prozent des Datenverkehrs in Werbenetzen um betrügerische Aktivitäten - ein Anstieg von fast 60 Prozent gegenüber 2018, als der Betrugsanteil bei rund 22 Prozent gelegen habe. Immerhin: Dank der Bemühungen von Organisationen wie der Trustworthy Accountability Group (TAG) mussten die Anbieter von Klick-Betrug in letzter Zeit etwas zurückhaltender auftreten. Sie bieten ihre „Dienstleistungen“ nicht mehr ganz so öffentlich an wie früher. 

Fazit & Ausblick

55 Prozent der Marketer finden es schwierig, am Puls der Zeit zu bleiben, berichtete Christian Ohm, Geschäftsführer DACH der Agentur Avaus während einer Veranstaltung mit Schwerpunkt „Marketing im Zeitalter der Algorithmen“ im vergangenen Jahr. Von MarTech-Lösungen erhoffen sich viele Unternehmen mehr Transparenz und Datenintelligenz.
Der rasante technische Fortschritt sprintet der Gesetzeslage stets etwas voraus. Der regulatorische Boden bleibt damit auf absehbare Zeit in Bewegung. In der eingangs genannten Studie „Digital Dialog Insights 2019 - Intelligentes Marketing“ stufen zwar zwei Drittel der Befragten die Identifikation von Konsumenten nach dem drohenden Wegfall von 3rd-Party-Cookies als eine der größten Herausforderungen ein. Doch lediglich 47 Prozent sehen Investitionen in alternative Ident-Verfahren als wichtig an. In den Augen der Studien-Autoren ist das eine erstaunlich geringe Quote. Sie sind sich sicher: Die Relevanz des Problems wird unterschätzt.
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