Eine Plattform für alle Kommunikationskanäle
Alcatel-Lucent Enterprise, Cisco und Microsoft
von Manuel Masiero - 08.05.2020
Mit seiner Hybrid-Cloud-Lösung Rainbow holt Alcatel-Lucent Enterprise (ALE) alle Unternehmen mit ins Boot, die ihre bestehende Telefonanlage um UCC-Features erweitern wollen. Rainbow bindet sie in die ALE-Cloud ein und erweitert sie um diverse Dienste für die Zusammenarbeit. Das sind etwa einheitliche Präsenzinformationen, Click-to-Call am Tischtelefon und Multimediakonferenzen für bis zu 30 Teilnehmer. Für jeden der vier Rainbow-Tarife lässt sich optional ein Audiokonferenz-Zugang für bis zu 100 Teilnehmer über das Telefonnetz (auch PSTN, Public Switched Telephone Network) hinzubuchen. Dabei wird in den Tarifen Essential, Business und Enterprise pro Verbindung und Teilnehmer auf Minutenbasis abgerechnet, während beim Tarif Enterprise Conference keine zusätzlichen Kosten entstehen.
Die Cloud-Lösung von ALE bietet über eine Reihe von Programmschnittstellen (APIs) zahlreiche Möglichkeiten zur Anpassung. Zusammengefasst sind sie im Rainbow API Hub, einem offenen CPaaS (Communications Platform as a Service). Über die mehr als 150 APIs lassen sich die Rainbow-Dienste beispielsweise in Smartphone-Apps, Webseiten oder Arbeitsabläufe integrieren. Dabei liegt der Schwerpunkt laut Anbieter auf Branchen wie Hotels, Gesundheitswesen, Transport, Bildung, Behörden und öffentliche Verwaltung.
Cisco
Zusammen mit Microsoft und Zoom gehört das 1984 gegründete US-amerikanische Telekommunikationsunternehmen Cisco zu den großen Fischen im UCC-Teich. Anders als etwa Microsoft konzentriert der Anbieter sein Unified-Communications-Portfolio jedoch nicht auf ein Tool, sondern bietet gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher UCC-Lösungen an, die sich miteinander kombinieren lassen.
Den Unified Communications Manager (UCM) bezeichnet Cisco als das Herzstück seines Collaborations-Angebots. Die Kommunikationsplattform läuft auf beliebigen Endgeräten und umfasst Features wie IP-Telefonie, HD-Videos, Instant Messaging und Präsenzinformationen. Verfügbar ist der UCM wahlweise On-Premise oder als Cloud-Service (UCaaS). Dritte Möglichkeit ist die Bereitstellung als Hosting-Lösung über einen Cisco-Partner.
Ein weiterer UCC-Baustein ist die Collaborations-Lösung WebEx Teams (ehemals Cisco Spark). Sie kombiniert virtuelle Meetingräume mit Funktionen für Messaging, Dateifreigabe, Whiteboarding und Videoanrufe und bietet praktische Features wie eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, eine sämtliche Arbeitsbereiche umfassende Suchfunktion und eine Bildschirmfreigabe für Android- und iOS-Geräte.
WebEx Teams gehört zum Cisco Collaboration Flex Plan. Hinter diesem Markennamen verbirgt sich ein Set aus drei Collaborations-Tools, die auf Abonnementbasis zur Verfügung stehen. Neben WebEx Teams ist das zum einen die cloudbasierte Telefonie-Anlage WebEx Calling, die Unternehmen dabei unterstützen soll, ihr bestehendes Telefonsystem auf einer virtuellen PBX zu konsolidieren. Dritter Bestandteil von Collaboration Flex Plan ist das Videokonferenz-Tool WebEx Meetings.
Microsoft
Ohne Office 365 gibt es auch kein Microsoft Teams: Die UCC-Plattform ist fester Bestandteil der Office-365-Business-Suiten und bietet Nutzern somit direkten Zugriff auf Tools wie Outlook, Word, Excel und PowerPoint. Je nach gebuchtem Paket sind auch Office-Dienste wie SharePoint und Exchange mit enthalten. Seit dem 21. April heißt Office 365 übrigens Microsoft 365, was auch eine Namensänderung für sämtliche Teams-Pläne mit sich brachte. Beispielsweise heißt das für Unternehmen günstigste Teams-Paket (4,20 Euro pro Nutzer und Monat) jetzt nicht mehr Office 365 Business Essentials, sondern Microsoft 365 Business Basic.
Der Name Teams ist Programm: Ein Team definiert Microsoft als eine Gruppe von Personen, die sich um ein gemeinsames Ziel scharen. Zentrales Element der UCC-Plattform ist deshalb die Chat-Funktion, die aber deutlich mehr kann als nur Textnachrichten darzustellen. Darin integrieren lassen sich beispielsweise auch Notizen, Dateien, Inhalte aus Social-Media-Kanälen sowie Audio- und Video-Anrufe. Die Teilnehme daran klappt auch per Telefon - Anrufpläne gibt es von Microsoft ebenfalls.
Während Team den Oberbegriff für alle Personen, Inhalte und Tools darstellt, findet die eigentliche Arbeit in den sogenannten Kanälen statt. Sie sind Abschnitte innerhalb eines Teams, mit denen sich Unterhaltungen nach Themen, Projekten oder Fachrichtungen organisieren lassen. Team-Gruppen stellt der Administrator je nach Projekt und Bedarf zusammen. Über einen Gastzugriff erhalten auch Personen außerhalb der eigenen Organisation Zutritt, wobei der Team-Besitzer entscheidet, welche Funktionen sie nutzen dürfen.
Damit Teams jederzeit einen Chat fortsetzen können und so stets auf dem gleichen Informationsstand bleiben, speichert Microsoft Teams standardmäßig sämtliche Chat-, Kanal- und Dateiendaten. Bei Unternehmenskunden mit Sitz in Deutschland werden sie auch automatisch auf Servern in Deutschland gesichert.