Eine Plattform für alle Kommunikationskanäle

Genug Bandbreite vorhanden

von - 08.05.2020
Nachfrage nach Homeoffice
Die Corona-Krise treibt die Nachfrage nach Homeoffice: Der UCC-Anbieter StarLeaf verzeichnete im März 2020 ein 10-mal so hohes wöchentliches Anrufvolumen wie noch im Februar.
(Quelle: StarLeafe )
In etwas mehr als der Hälfte der Firmen existieren Konzepte für UCC (54 Prozent) und ein Viertel setzt bereits auf UCC-Lösungen für Videotelefonie, Messaging oder Chats. An der Bandbreite des Internetanschlusses scheitert eine UCC-Umsetzung in der Regel nicht. So nutzen nach den Zahlen des Digitalverbands Bitkom mehr als die Hälfte der deutschen Industrieunternehmen (57 Prozent) einen Glasfaseranschluss und immerhin sechs von zehn sind zufrieden mit ihrer Internetgeschwindigkeit. Hinzu kommt, dass Ende 2019 in Deutschland circa 19 Millionen Gigabit-fähige Internetanschlüsse bereitstanden, ein deutliches Plus gegenüber 2018 (11 Millionen).
Der Umstieg von Alt auf Neu hat dennoch seine Tücken. Zwar lässt sich beispielsweise ein großer Teil der analogen Telefonanlagen - die nach wie vor am häufigsten eingesetzte Kommunikationsform in Unternehmen - per Analog/IP-Gateway ins digitale Zeitalter mitnehmen und so fit für VoIP machen. Innovativ im Sinn von UCC ist das jedoch nicht, weil diese Umstellung lediglich bedeutet, dass man im Unternehmen wie gewohnt weitertelefoniert, aber keine Verzahnung mit anderen Diensten statt­findet.

UCC-Trends

Nicht selten mangelt es an Zeit oder Know-how für die Umsetzung einer UCC-Lösung oder es gibt keine geeignete Infrastruktur dafür - tatsächlich sind das laut den Analysten von Wainhouse Research sogar 40 Prozent aller Unternehmen. Daher zeigt sich ein deutlicher Trend: Zwei Drittel der Unternehmen setzen bei UCC auf eine Cloud-Lösung beziehungsweise UCaaS (Unified Communications as a Service) statt auf eine Vor-Ort-Installation (On-Premise).
Vorteile bringt das nicht nur bei den Kosten, sondern auch hinsichtlich Flexibilität, Ausfallsicherheit und der Integration in bestehende Business-Anwendungen. Mit dem Thema Cloud gibt es ohnehin kaum mehr Berührungsängste. Bereits 2018 bezogen drei von vier Unternehmen Rechenleistungen aus der Cloud.
Weil das Homeoffice momentan sehr hoch im Kurs steht, sind Videokonferenzlösungen besonders stark gefragt. Nach einer Untersuchung des Digitalverbands Bitkom setzten schon 2019 fast vier von zehn Arbeitgebern (39 Prozent) auf Homeoffice - was einen entsprechenden Bedarf nach Online-Teambesprechungen mit sich bringt. Zuletzt wurde diese Entwicklung durch den Ausbruch der weltweiten Corona-Epidemie nach einmal stark beschleunigt. So meldete der Frankfurter Internetknoten-Betreiber DE-CIX im März 2020 einen im Vergleich zu den vergangenen Wochen signifikanten Anstieg des Videokonferenzverkehrs um 50 Prozent.
Ein großer Profiteur des aktuellen Videokonferenz-Booms ist der UCC-Anbieter Zoom: Die tägliche Zahl der Nutzer, die über Zoom an Video-Meetings teilnehmen, stieg innerhalb weniger Monate von 10 Millionen im Dezember 2019 auf 200 Millionen im März 2020. Sicher auch deshalb, weil Zoom in der Basisversion kostenlos ist.
Dennoch muss sich Zoom den UCC-Kuchen auch weiterhin mit zahlreichen Mitbewerbern teilen, von denen com! professional im Folgenden die größten näher vorstellt - Zoom gehörte schon vor der rasanten Zunahme seiner Nutzerzahlen dazu.

Kooperation der „Big 3“

Unified Communications and Collaboration beschränkt sich normalerweise nur auf das Universum des jeweiligen Herstellers, das heißt: Mit der Software des eines Anbieters an einem Meeting eines anderen teilzunehmen, lässt sich normalerweise nur über aufwendige Drittanbieter-Lösungen realisieren, ist in der Praxis also nur schwer umsetzbar.
Umso spektakulärer liest sich daher die Ankündigung von Microsoft im November 2019, mit Cisco und Zoom eine strategische Partnerschaft einzugehen. Die Kooperation der drei Schwergewichte auf dem UCC-Markt bedeutet, dass Nutzer von Cisco WebEx und Zoom ab etwa Mitte 2020 nativ, also ohne Umweg über eine Drittanbieter-Lösung, an einem Microsoft-Teams-Meeting teilnehmen können. Umgekehrt soll das genauso reibungslos funktionieren. Technisch umgesetzt wird die Interoperabilität über das WebRTC-Protokoll. Einzige Einschränkung: Sie funktioniert nur bei Audio- und Videokonferenzen - die jeweiligen Chat- und Dateifunktionen sind dagegen nicht zugänglich.
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