IT-Start-ups als Motor der Digitalisierung

Beispiele für Start-ups (Teil 2)

von - 05.01.2018
Soccerwatch.tv: Ein Leckerbissen für Fußballfans ist Soccerwatch.tv. Das 25-köpfige Start-up-Unternehmen mit Sitz in Essen hat einen Streaming-Dienst für alle regionalen und überregionalen Amateurfußballspiele entwickelt. Bis Ende 2018 will Soccerwatch.tv 1.000 Vereine mit seinem Kamerasystem ausrüsten, das an den Flutlicht-Masten installiert wird und von dort das Spielfeld mit einem 180-Grad-Blickwinkel erfasst. Die Vereine müssen sich nicht um Installation, Inbetriebnahme und Wartung der Kamera kümmern. Die geringen Kosten von 8,90 Euro im Monat werden mit den Werbeeinahmen verrechnet. Denn Soccerwatch.tv vermarktet die Amateurfußballspiele von der Kreisliga bis in die Oberliga. An den Werbeeinblendungen während der Pa­rtien von lokalen Partnern werden die Vereine mit 50 Prozent
beteiligt.
Hauptsitz der Star-ups
Regionale Verteilung: Mehr als die Hälfte der Start-ups (52,7 Prozent) stammt aus einer der sechs Gründerregionen. Berlin hat mit 16,8 Prozent die Nase vorn.
(Quelle: Deutscher Startup Monitor 2017)
Der Spielverlauf wird dem Nutzer in gewohnter Kameraführung und Bildqualität zur Verfügung gestellt. Zuschauer können ihr Team per Live-Stream oder on demand verfolgen. Auch Highlight-Clips, das heißt dreiminütige Spielzusammenfassungen, werden bereitgestellt. Soccerwatch.tv streamt über das Mobilfunknetz seines Partners Vodafone. Investor und Technologiepartner ist der IT-Dienstleister Adesso.
5Analytics – Betriebssystem für KI: Ähnlich wie PAF ist auch 5Analytics im zukunftsträchtigen Feld Datenanalyse und BI unterwegs. Im Zuge der Digitalisierung wird es für Unternehmen immer wichtiger, mit Hilfe von Analytics schnell auf sich verändernde Bedingungen zu reagieren. Das 2016 gegründete Start-up aus dem Raum Stuttgart integriert mit seiner Lösung Datenanalyse durch Künstliche Intelligenz einfach und ohne großen Zeitaufwand in den Unternehmensalltag, etwa zur Steuerung des Vertriebs oder zum dynamischen Preismanagement (Dynamic Pricing). Neben der Software bietet 5Analytics auch Beratungsleistungen an.
Mit seinem „Betriebssystem für Künstliche Intelligenz“ unterstützt 5Analytics Unternehmen dabei, Prozesse in ihrer bestehenden IT-Landschaft zu automatisieren und Analysen mit Echtzeit-Daten zu starten. Die KI-Plattform übernimmt dabei sämtliche Aufgaben wie Skalierung, Authentifizierung, Autorisierung oder die Abstraktion bestehender Datenquellen. Für seine KI-Lösung erhielt 5Analytics bereits wiederholt Preise, darunter den Innovationspreis-IT Mittelstand sowie den Gründerpreis Baden-Württemberg. Beim BARC Start-up Award landete das Unternehmen hinter PAF auf dem zweiten Platz.
Telefónica Deutschland war mit dem Analytical Insight Center der erste Großkunde von 5Analytics. Über das AIC erhalten die Telefónica-Mitarbeiter Zugriff auf Unternehmens-, Markt- und Wettbewerbsdaten, sodass sie selbsttätig wertvolle Informationen erheben und auf deren Basis Entscheidungen treffen können. Weitere wichtige Kunden von 5Analytics sind das Pharmaunternehmen Merck KGaA und TA Triumph-Adler.
Die 10 wichtigsten Ergebnisse des Startup Monitors 2017
  • Gründungen in der digitalen Wirtschaft sind weiterhin attraktiv; acht von zehn deutschen Start-ups spüren einen großen bis sehr großen Einfluss der Digitalisierung auf ihr Geschäftsmodell.
  • Der Anteil der Gründerinnen in deutschen Start-ups steigt das dritte Jahr in Folge leicht auf jetzt 14,6 Prozent.
  • 82,7 Prozent der Start-ups planen eine (weitere) Internationalisierung, insbesondere in Europa, Nordamerika und Asien.
  • Fast ein Drittel der Start-up-Mitarbeiter kommt aus dem (EU-)Ausland. 63,9 Prozent der Gründer sind der Meinung, dass die deutsche Start-up-Landschaft durch die Zuwanderung von Menschen aus dem Ausland profitiert.
  • Die Start-ups im DSM 2017 schaffen durchschnittlich 13,2 Arbeitsplätze (inklusive Gründer) und planen wieder mehr Neueinstellungen (2018 im Schnitt 7,5 Mitarbeiter je Start-up).
  • Mehr als die Hälfte der befragten Start-ups, denen Cluster bekannt sind, sind Teil eines regionalen Clusters. Sie haben drei klare Erwartungen an ein Cluster: Wissenstransfer, Kooperationen und Sichtbarkeit.
  • Die TU München ist die Top-Gründerhochschule unter den Gründern des DSM 2017.
  • Neun von zehn Gründern beurteilen ihre Geschäftslage weiterhin optimistisch, werden beim Ausblick jedoch etwas zurückhaltender.
  • Die wichtigsten Erwartungen der Start-ups an die Politik lauten: weniger Bürokratie, weniger Steuern sowie mehr Unterstützung bei der Kapitalbeschaffung.
  • Die DSM-Start-ups sammelten bis dato knapp 2,1 Milliarden Euro an externem Kapital ein. Ihr weiterer Kapitalbedarf in den kommenden zwölf Monaten: knapp eine Milliarde Euro.
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