Cloud Repatriation und Data Gravity
Flexibilität dank Containern
von Bernd Reder - 11.12.2019
Raus aus der öffentlichen Cloud: Ein beträchtlicher Teil der Unternehmen weltweit hat bereits Workloads aus Public Clouds zurückgeholt.
(Quelle: IDC, "Cloud and AI Adoption Survey", 2018 (n = 400) )
Auch Markus Hahn von Logicalis sieht in Containern eine Option, um Workloads zwischen Public- und Private-Cloud-Diensten zu migrieren: „Container sind in der Regel zustandslos, also ‚stateless‘, und damit vollständig unabhängig von den darunterliegenden Systemen oder der Infrastruktur. Sie lassen sich dadurch gut portieren und skalieren.“ Logicalis hat beispielsweise für ein internes Entwicklungsprojekt eine CI/CD-Pipeline (Continuous Integration/Continuous Delivery) aufgesetzt, bei der eine Phase mit Hilfe einer Container-Plattform in der Cloud umgesetzt wurde. Für Tests, die Qualitätssicherung und die Produktion wird die Lösung auf eine Container-Infrastruktur im hauseigenen Rechenzentrum übertragen. „Das ist mit den heute verfügbaren Tools relativ einfach“, erklärt Hahn.
Nicht alles lässt sich schieben
Nicht praktikabel ist dagegen das dynamische Verschieben von Workloads im Bereich Infrastruktur (IaaS, Infrastructure as a Service) zwischen On-Premise- und Public-Cloud-Plattformen. Der Grund ist, dass in Public Clouds meist andere Virtualisierungs-Plattformen zum Einsatz kommen als in den Private Clouds von Unternehmen. Daher werden solche Applikationen und Daten bei der Migration an die Standardlösung des Providers angepasst und nötigenfalls konvertiert. Ein Zurück ins Unternehmens-Data-Center ist somit laut Hahn nicht so einfach möglich. Dies gilt seiner Einschätzung nach auch für Cloud-Dienste, die Software oder Plattformen „as a Service“ bereitstellen, Stichwort SaaS beziehungsweise PaaS. „Bei ihnen ist das Hin- und Herschieben von Workloads nicht vorgesehen“, sagt Markus Hahn. Der Grund ist, dass der Provider den gesamten Software-Stack bereitstellt. Beispiele für solche Services sind die CRM- und ERP-Angebote von Salesforce oder Exchange Online und Middleware-Services.