Freies Datenschutz-OS

Finanzierung für Linux-Smartphone Librem 5 steht

von - 10.10.2017
Librem 5
Foto: Purism
Die Crowdfunding-Kampagne für das Librem 5 verlief erfolgreich. Der Hersteller Purism sammelte über 1,5 Millionen US-Dollar für die Entwicklung des auf Datenschutz und Sicherheit ausgelegten Linux-Smartphones.
Librem 5
Librem 5: Das Linux-Smartphone soll mit Datenschutz und Sicherheit punkten.
(Quelle: Purism )
Weder Android noch iOS: Der Hersteller Purism setzt bei seinem Librem 5 auf ein eigens entwickeltes Linux-OS, das mit Datenschutz und Sicherheit überzeugen soll. Die Entwicklung des Smartphones wird über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert, die nun das selbst gesteckte Ziel von 1,5 Millionen US-Dollar erreicht hat. Damit kann der Hersteller mit der Realisierung des ehrgeizigen Projekts beginnen.
Beim Librem 5 kommt mit dem sogenannten PureOS ein auf GNU/Linux-basierendes System zum Einsatz, dessen Quellcode komplett mitsamt aller Hardware-Treiber und dergleichen als Open Source zur Verfügung steht. Das Betriebssystem kommt mit Anwendungen für gängige Funktionen wie Telefonieren, E-Mail, SMS, Kamera, Web-Browser und dergleichen. Die Kommunikation erfolgt dabei komplett Ende-zu-Ende-verschlüsselt über die offene Matrix-Plattform. Darüber hinaus unterstützt das System Anwendungen auf HTML5-Basis. Mit der Zeit sollen dann zusätzliche Anwendungen von der Entwickler-Community das OS beständig erweitern.
Zur Hardware des Smartphones sind aktuell noch nicht viele Details bekannt. Grundsätzlich soll es sich aber um ein Gerät mit 5 Zoll großem Touchscreen, einem Prozessor vom Typ i.MX 6 oder i.MX 8 und 3 GByte Arbeitsspeicher sowie 32 GByte Datenspeicher handeln. Letzterer lässt sich über einen MicroSD-Kartenslot erweitern. Die verwendeten Komponenten sollten für ausreichend Leistung sorgen, wodurch auch der Einsatz des Smartphones als Desktop-Ersatz im Zusammenspiel mit Peripheriegeräten denkbar sei.
Ein ganz besonderes Feature des Librem 5 sind die Hardware-Schalter, mit denen sich der Zugriff auf Kamera, Mikrofon, Mobilfunkmodul oder WLAN manuell sperren lässt. Dadurch können Nutzer sicherstellen, dass Anwendungen garantiert keinen Zugriff auf spezifische Bauteile erhalten. Das Abkleben von Kamera-Linsen, wie man es häufig bei manchen Notebook-Nutzern sieht, ist damit hinfällig.
Neben dem vorinstallierten PureOS ist prinzipiell jede auf GNU/Linux-basierende Distribution auf der Hardware des Librem 5 lauffähig. Daher dürfte das Gerät vor allem für Entwickler und Bastler von Interesse sein.
Rund zwei Wochen läuft die Crowdfunding-Kampagne für das Librem 5 noch. In dieser Zeit können sich interessierte Nutzer noch an der Finanzierung beteiligen. Ab einem Betrag von rund 600 US-Dollar ist das Smartphone als Kampagnen-Reward erhältlich. Die Auslieferung ist für Anfang 2019 angesetzt.
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