Sicherheit

Smart-TVs als Heimspione

von - 13.03.2013
Smart-TVs als Heimspione
Ein Sicherheitsexperte hat auf der Konferenz CanSec West eine Sicherheitslücke in Smart-TVs demonstriert. Bei einem vermeintlich abgeschalteten Gerät konnte er Aufnahmen der Webcam abrufen.
Smart-TVs arbeiten mit PC-Technik. Sie bieten dem Nutzer jede Menge Komfort und neue Möglichkeiten. Aber es mehren sich Warnungen von Experten, dass die netzfähigen Geräte auch ein Einfallstor für die Heimüberwachung werden könnten. Im Prinzip sind Smart-TVs genauso angreifbar wie PCs.
Das jüngste Beispiel für die Sicherheitsanfälligkeit der smarten TVs zeigt der Sicherheitsforscher Seung Jin Lee. Er demonstrierte auf der Sicherheitskonferenz CanSec West, wie es anhand von Manipulationen möglich ist, über die TV-Webcam Live-Stream-Bilder zu übertragen und damit den Raum zu überwachen. Das Perfide: Der Angriff gelang, obwohl der Fernseher augenscheinlich nicht eingeschaltet war.
Der Forscher nutzte für seinen Angriff auf das System mehrere Designfehler in Smart-TVs. Dann manipulierte er die Routine, die beim Herunterfahren des Fernsehers ausgeführt wird und deaktivierte darüber den Bildschirm sowie weitere Komponenten und stellte die Status-LED für den Betriebszustand des Smart-TVs auf „Aus“. Für die Zuschauer sah es so aus, als sei das Gerät abgeschaltet. Tatsächlich aber lief es im Hintergrund immer noch weiter. So konnte Lee unbemerkt die Live-Aufnahmen der TV-Webcam aufzeichnen.
Grund zur Panik besteht laut dem Forscher allerdings noch nicht. Denn dieser Angriff funktioniert bislang nur über einen lokalen Zugang auf die Schnittstellen. Allerdings betont er auch, dass er nicht genug Zeit hatte, alle Funktionen auf Schwachstellen zu überprüfen. Jedoch hätten einige zumindest auf den ersten Blick keinen besonders sicheren Eindruck gemacht. Der Forscher rät den Herstellern angesichts der potentiellen Gefahren dringend, die Sicherheit ihrer TV-Geräte so zu erhöhen, dass heimliche Lauschangriffe gar nicht erst möglich sind.
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