TV-Tipp

Mythos Darknet - Verbrechen, Überwachung, Freiheit

von - 19.07.2017
Darknet
Foto: guteksk7 / Shutterstock.com
Im Darknet können sich Internetnutzer fast komplett anonym bewegen. Das sind zum einen Anwender, die viel Wert auf Privatsphäre legen - aber auch Kriminelle. Eine TV-Doku nähert sich dem "Mythos Darknet" von verschiedenen Seiten.
Der 18 Jahre alte Amokläufer David S. tötete vor einem Jahr in München neun Menschen und sich selbst. Die Waffe hatte er zuvor aus dem Darknet bezogen. Nicht nur zu diesem Anlass fragen sich viele Menschen, welche Dimensionen dieser Netz-Marktplatz für menschliche Abseitigkeiten tatsächlich hat. Die TV-Dokumentation "Mythos Darknet - Verbrechen, Überwachung, Freiheit", die am Donnerstag (20. Juli, um 20.15 Uhr) auf ZDF info läuft, beleuchtet die dunkle Seite des Internets. Sie lässt dabei auch ausführlich die Unterstützer der Technologie zu Wort kommen, die den positiven Nutzen erläutern, den das Darknet mit sich bringt.

Darknet setzt auf Tor

Um in das Darknet zu gelangen, benötigt man den kostenlosen Tor-Browser. Damit werden Daten nach dem Zwiebelschalenprinzip zwischen Tor-Servern verschlüsselt weitergeleitet. Jeder Server kennt so nur seinen Vorgänger und seinen Nachfolger, aber nicht die gesamte Kette. Damit wird der Nutzer getarnt.
Anwender können über das Tor-Netzwerk zum einen öffentliche Websites anonym ansteuern. Im Tor-Netz werden aber auch sogenannte .onion-Sites bereitgestellt, bei dem auch die Anbieter anonym bleiben. Experten schätzen, dass die Hälfte der rund 30.000 Darkweb-Seiten illegal sind. Auf Marktplätzen wie Alphabay werden gestohlene Kreditkartennummern, Falschgeld und Waffen offeriert. Der Umsatz mit Drogen dort soll weltweit 21 Millionen Dollar monatlich betragen. Dennoch sei die Darknet-Kriminalität "nur ein Nischenphänomen". So komme der illegale Drogenmarkt in Europa insgesamt auf einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro im Monat.
In Deutschland kursierten auch 20 Millionen illegale Waffen, deren Herkunft nichts mit dem Darknet zu tun habe. "In Erinnerung bleiben aber Fälle wie des Münchner Amokläufers David S., der sich seine Waffe im Darknet beschafft hatte", heißt es in dem Film.
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