Malware

Bollwerk gegen Erpresser-Tools

von - 24.04.2023
Foto: Shutterstock / Nicescene
Ransomware, also Erpresser-Malware, gehört zu den größten Cybergefahren. Fragt sich, wie gut aktuelle Sicherheits-Tools die Rechner in den Unternehmen schützen.
Es sind Worte, die wenig Grund zur Zuversicht bieten: „Die Herausforderungen im Cyberraum bleiben hoch und werden weiter rasant zunehmen.“ So lautet die Zusammenfassung von Gerhard Schabhüser, Vizepräsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), im jüngsten Report „Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland“ von Oktober 2022.
Vor allem Ransomware-Attacken werden laut BSI immer mehr zum Problem: Die Erpressung im Cyberraum habe sich im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt. Insbesondere das sogenannte Big Game Hunting, also die Erpressung umsatzstarker Unternehmen mit verschlüsselten und exfil­trierten Daten, habe zugenommen. Sowohl die von IT-Sicherheitsdienstleistern berichteten Lösegeld- und Schweigegeldzahlungen als auch die Anzahl der Opfer, deren Daten etwa wegen ausbleibender Zahlungen auf Leak-Seiten veröffentlicht wurden, seien weiter gestiegen. Bei Ransomware verschlüsseln Hacker die Daten eines Unternehmens. Gegen ein Lösegeld bieten die Angreifer dann eine Datenentschlüsselung an.
Ransomware ist für Hacker eine überaus erfolgreiche Angriffsmethode und momentan bei Cyberangriffen mit Sicherheit die Nummer eins. Die Zahl solcher Angriffe dürfte deswegen auch im laufenden Jahr weiter zunehmen. Dabei ist damit zu rechnen, dass die Kriminellen ihre Methoden verfeinern und zunehmend zweigleisig fahren: Sie verschlüsseln nicht nur die Daten eines Unternehmens, sondern erpressen es zusätzlich damit, zum Beispiel Kundendaten zu veröffentlichen oder Firmeninterna an andere Unternehmen zu verkaufen. Vor allem der Trend zu immer stärker vernetzten Industrieumgebungen, Stichwort Internet of Things, vergrößert das Risiko entsprechender Angriffe.
Wirtschaft rechnet mit verstärkten Cyberangriffen
(Quelle: Bitkom )
Das unterstreichen auch die Zahlen des „Ransomware-Reports 2022“ von Sophos: Demnach gaben weltweit 66 Prozent der IT-Entscheider an, dass ihr Unternehmen in den zwölf Monaten zuvor Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden ist. Und bei stolzen 65 Prozent der Angriffe kam es zu einer Datenverschlüsselung. Kurz: Ransomware ist aktuell eine der gefährlichsten Bedrohungen für Unternehmen – und die IT-Abteilungen tun gut daran, sich entsprechend zu wappnen.
Doch was passiert eigentlich genau bei einer solchen Ransomware-Attacke, und vor allem, wie lässt sich ein gerade laufender Angriff stoppen? Dieser Frage ging AV-Test nach, ein unabhängiges Forschungsinstitut für IT-Sicherheit in Deutschland. Die Security-Experten nutzten vergangenen Herbst zehn in der Cyberwelt täglich stattfindende Szenarien mit Ransomware und deren Angriffstechniken und attackierten damit Schutz-Software für Unternehmen. Dabei wurde unter Windows jeder Angriffsschritt ausgewertet. Heraus kam ein detailliertes Bild einer Attacke, das zeigt, wie die einzelnen Schutzlösungen darauf reagieren.
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