Bot als Vermögensverwalter

Selma ist ein digitaler Investment-Assistenten

von - 03.11.2017
Investment
Foto: Golden House Studio / Shutterstock.com
Das schweizerisch-finnische Start-up Selma hat den digitalen Investment-Assistenten entwickelt. Der gleichnamige Bot kommuniziert mit Kunden und registriert wichtige Informationen für die Vermögensverwaltung.
Selma-Team
Das Selma-Team mit Valeria Gasik, Mikael Roos, Kevin Linser, Niklas Linser und Patrik Schär.
(Quelle: Selma)
Wer heute Geld anlegen möchte, muss dafür nicht unbedingt zur Bank gehen. Auch im Internet finden sich mittlerweile Plattformen, über die Kunden Erspartes verwalten lassen können. Zu diesen gehört auch Selma Finance – ein Start-up, das im März vergangenen Jahres gegründet wurde. Wer sich beim schweizerisch-finnischen Start-up anmeldet, hat allerdings nicht nur mit Menschen zu tun. Denn bei Selma Finance läuft vieles digital ab. Zur Kommunikation mit seinen Kunden setzt das Jungunternehmen mit Sitz in Arth und Helsinki einen Bot ein. "Wir wollen damit die Anlageberatung vereinfachen und für jedermann zugänglich machen", erklärt Patrik Schär, CEO und Mitgründer von Selma Finance.
Die Idee zur Entwicklung des digitalen Vermögensverwalters sei ihm gekommen, als er noch in der Finanzbranche gearbeitet habe. "Bei Befragungen haben wir festgestellt, dass insbesondere jüngere Anleger Banken eine gewisse Skepsis entgegenbringen." Ein teils komplizierter Finanzjargon sowie hohe Mandatskosten seien Hürden,die Millennials – so wird die Generation bezeichnet, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurde – zusätzlich vom Investieren abhalten würden. In Skandinavien lernte Schär später seine Geschäftspartner Valeria Gasik (Design), Kevin Linser (Marketing) und Mikael Roos (CTO) kennen, mit denen er die Idee danach in die Tat umsetzte.

Investieren für Millennials

Mit dem Bot, der in einfach verständlicher Sprache kommuniziert, will Selma Finance das Investieren nun auch den Millennials schmackhaft machen. Er nimmt alle nötigen und von Gesetzes wegen vorgeschriebenen Eckdaten von Kundinnen und Kunden auf. Dazu gehören laut Schär etwa Vermögen, Einkommen, Alter, die aktuelle Lebenssituation, Schulden sowie Risikobereitschaft. Damit erstellt das Start-up individuelle Profile. Bei regelmäßigen Chats mit dem Bot werden diese laufend an die aktuellen Verhältnisse der Anleger angepasst. "Dabei spielt die Genauigkeit der Daten eine besonders große Rolle", betont Schär. Das sei der Grund, weshalb ihn die Entwickler auch nicht mit künstlicher Intelligenz, sondern mit vorgefertigten Antwortmöglichkeiten ausgestattet hätten. "In Zukunft wollen wir den Bot aber systematisch ausbauen,damit er ständig neue Aufgaben übernehmen kann",sagt der CEO.
Alles läuft beim Start-up aber doch nicht automatisch ab. Die eigentliche Beratung, insbesondere in Spezialfällen, sowie das Zusammenstellen von "Planeten" – so werden bei Selma Finance Anlagepakete genannt – geschieht nach wie vor in Handarbeit. "Es ist ein Zusammenspiel von automatisierter Informationsabfrage und manueller Arbeit", erklärt Schär.
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