Das ist Microsofts Digitalstrategie

Interne und externe Kommunikation auf Augenhöhe

von - 23.01.2017
com! professional: Wie finden Sie heraus, was über Microsoft im Netz geredet wird?
Rogl: Wir nutzen verschiedene Monitoring-Tools und suchen nach Schlagwörtern, die uns betreffen. Außerdem arbeiten wir auch hier eng mit unserem Marketing-Team zusammen. So finden wir heraus, was über uns, unsere Produkte und Technologien gesprochen wird. Es hilft uns ­außerdem dabei, auf Leute aufmerksam zu werden, die über uns sprechen, und hilft so, neue Beziehungen aufzubauen. Ganz klar ist auch: Keine Technologie ist so gut wie das menschliche Gefühl. Ich glaube es ist es enorm wichtig, dass Technologie und Menschenkenntnis im Einklang miteinander arbeiten.
com! professional: Wie binden Sie die identifizierten Influencer langfristig ein?
Rogl: Es gibt da die verschiedensten Formate. Microsoft veranstaltet selbst relativ viele Events und ist auch auf vielen Konferenzen, Messen und Barcamps unterwegs. Dort trifft, unterhält und sieht man sich immer wieder. Das persönliche Gespräch spielt hier aus meiner Sicht - trotz allen digitalen Errungenschaften - immer noch eine sehr große Rolle. Im Rahmen der IFA und Republica veranstalten wir beispielsweise Blogger-Dinner. Mit #meet­microsoft haben wir zudem ein Format, über das wir Influencer und Blogger regelmäßig zu uns einladen. So haben sie die Möglichkeit, uns kennenzulernen, und wir können uns nach außen hin ­öffnen. Dabei hilft auch unser neues Büro in München - das ­#OfficemitWindows. Das macht uns sicht- und greifbar und gibt uns die Chance, zu zeigen, wofür Microsoft steht: modernes, flexibles Arbeiten, gute Zusammenarbeit und fortschrittliche Technologien.
com! professional: Neben der externen sind Sie auch für die ­interne Social-Media-Kommunikation ­zuständig.
Rogl: Genau. Die interne Kommunika­tion ist für uns genauso wichtig wie die ­externe Kommunikation. Deshalb nutzen wir mit Yammer eine Social-Intranet-­Lösung. Das ist kein statisches Intranet mit One-to-Many-Kommunikation, sondern gibt ­jedem Mitarbeiter die Chance, sich zu ­beteiligen, zu posten, zu kommentieren. Diese Plattform wird stark genutzt und hilft uns auch sehr in der direkten Kommunikation mit den Mitarbeitern. Mit ­Sociabble haben wir außerdem ein Tool, das den Mitarbeitern alle Social-­Media-Inhalte von ­Microsoft an einem Ort kuratiert und bündelt. Damit haben die Mitarbeiter eine Anlaufstelle. Denn in so einem großen Unternehmen ist es für den einzelnen Mitarbeiter relativ schwierig, den Überblick zu behalten. Interessierte ­können sich über das Tool sogar ­einen ­Social-Newsletter abonnieren. Ein kleiner Gamification-Faktor schafft Anreize, aktiv zu sein.
com! professional: Inwiefern profitiert Microsoft beim Marketing und der Unternehmenskommunika­tion von einer gelungenen internen Social-Media-Kommunikation?
Rogl: Es ist sehr wichtig für uns, dass unsere Mitarbeiter darüber Bescheid wissen, was im großen Microsoft-Kosmos gerade so passiert. Das ist eine große Herausforderung, weil wir einfach ein riesiges Unternehmen sind. Wenn sich jemand einen neuen Laptop kaufen oder ein Unternehmenschef eine neue Lösung einführen will und er zufällig einen Microsoft-Mitarbeiter kennt, wird er als Erstes diesen Kontakt fragen. Deshalb ist es von großer Bedeutung für uns, dass unsere Kollegen wissen, was, warum und wie wir etwas tun. So werden sie zu Multiplikatoren der ­Microsoft-Inhalte.
com! professional: Hat sich das Kommunikationskonzept in der Praxis bewiesen?
Rogl: Definitiv, ja. Im Alltag merke ich es vor allem daran, dass wir uns abteilungsübergreifend unterstützen und fokussierter arbeiten.
com! professional: Woran machen Sie das fest?
Rogl: Ich finde es großartig, wie eng und gut wir mit Abteilungen wie dem Marketing zusammenarbeiten. Man kennt es aus vielen Unternehmen, dass es eine Rivalität zwischen PR und Marketing gibt. Das ist bei uns überhaupt nicht der Fall. Mir gefällt es, wie wir uns mit Inhalten ergänzen und uns gegenseitig unterstützen. Weil wir gemeinsam sehr fokussiert an Themen ­arbeiten, kannibalisieren wir uns in der Zielgruppenansprache nicht. Der Erfolg spiegelt sich auch in Zahlen wie steigenden Engagement-Raten auf Facebook und Twitter wider. Als Soft Facts kommen bessere Absprachen und eine transparentere und effektiver Arbeitsweise hinzu. Trotzdem glaube ich, dass man sich immer weiter hinterfragen muss. Auch der Kommunikationsbereich durchläuft eine digitale Transformation. Und das ist aus meiner Sicht ein fortlaufender Prozess.
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