Interview mit Magdalena Rogl

Das ist Microsofts Digitalstrategie

von - 23.01.2017
Magdalena Rogl von Microsoft
Foto: hans engbers / Shutterstock.com
Als Head of Digital Channels ist Magdalena Rogl für die digitale Unternehmenskommunikation von Microsoft in Deutschland verantwortlich. Ein Gespräch über Kanäle, Influencer und die Rolle von Social Media.
Auf Facebook folgen Microsoft weltweit rund elf Millionen Menschen. Der deutsche Twitter-Account hat immerhin über 20.000 Follower. Beide Kanäle nutzt der IT-Konzern für die unterschiedlichsten Ziele.
Allerdings dienen Facebook und Twitter auch einem gemeinsamen Ziel: Sie sollen die Nutzer mit relevanten ­Inhalten zu den Produkten von Microsoft versorgen. Außerdem geht es dem Unternehmen ­darum, mit digitalen Meinungsmachern in Kontakt zu treten und sich im Netz als Innovationsleader zu positionieren.

Microsofts neues Kommunikationskonzept

"Wir wollen allen Multiplikatoren - vom Journalisten oder Blogger bis zum Twitterer - spannende, informative und unterhaltende Inhalte anbieten. Kommunika­tion fungiert in Zukunft auch als Content-as-a-Service-Abteilung", erklärt Ines Gensinger. Sie ist als Leiterin Business & Consumer Kommunikation gemeinsam mit Thomas Mickeleit, seines Zeichens Director Communications bei Microsoft Deutschland, für das Kommunikationskonzept des IT-Konzerns zuständig.
Magdalena Rogl
Magdalena Rogl, Head of Digital Channels bei Microsoft Deutschland
Im Rahmen der Neuausrichtung der Unternehmenskommunikation setzt man bei Microsoft auf das Format des Content Studios, das auf vier Eckpfeilern fußt. Die Kommunikationsabteilung entwickelt mit anderen Fachbereichen wie dem Marketing Botschaften für das Unternehmen und seine Produkte. Diese werden ­anschließend individuell auf die Ausspielkanäle optimiert. Das Spektrum reicht von der klassischen Pressemitteilung per E-Mail über den eigenen Unternehmensblog bis hin zur Push-Kommunikation via soziale Netzwerke wie Facebook, LinkedIn und Xing.
Da die digitale Kommunikation eine ­zunehmend wichtige Rolle einnimmt, hat sich Microsoft mit Magdalena Rogl verstärkt. Die Social-Media-Expertin war mehrere Jahre in verschiedenen Abteilungen und Positionen bei Burda Forward ­tätig und übernimmt nun im Kommunikationsteam in der Münchner Unternehmenszentrale von Microsoft die Rolle des Head of Digital Channels.
Zu ihren Aufgaben in der Kommunikationsabteilung gehört neben ihrer Funk­tion als ständiger Chef vom Dienst (CvD) schwerpunktmäßig auch die Vernetzung des Unternehmens mit Influencern und Multiplikatoren. Bei der Content-Erstellung und Verbreitung steht sie den Mitarbeitern beratend zur Seite und gibt Empfehlungen für die Umsetzung von News im Social Web.
Wir haben mit Magdalena Rogl über die digitale Kommunikationsstrategie von Microsoft Deutschland unterhalten, nach der ­Bedeutung von Social Media und der Wirksamkeit des neuen Konzepts gefragt.
com! professional: Welches Ziel verfolgt Microsoft in der ­Social-Media-Kommunikation?
Magdalena Rogl: Unser Ziel auf Social Media ist ganz klar, Vertrauen zu schaffen und unsere Produkte bekannt zu machen. Wir wollen die Story von Microsoft erzählen, dem Unternehmen ein Gesicht geben und zeigen, wie Microsoft-Technologien Menschen das Leben leichter machen oder sie dabei unterstützen, ihre Arbeit zu erledigen. Dafür arbeiten wir ganz eng mit ­anderen Abteilungen wie Marketing oder Sales zusammen. Gerade wenn sich eine solche Zusammenarbeit ergibt, verwischen manchmal die Ziele. Dann geht es nicht mehr nur um Branding oder Brand Building, sondern natürlich auch darum, unsere Technologien zu verkaufen. Ein gutes Beispiel sind unsere Case Studies, in denen wir erzählen, wie Unternehmen Microsoft-Lösungen einsetzen, um anderen Unternehmen Inspiration zu bieten.
com! professional: Welche Social-Media-Kanäle bespielen Sie?
Rogl: Wir bespielen alle für uns relevanten Social-Media-Kanäle und fokussieren uns in der PR sehr stark auf Twitter und Facebook. Was aber auch sehr wichtig ist - ­gerade im professionellen und im B2B-Umfeld - sind Linkedin und Xing in Deutschland. Während Youtube als ­Video-Hub dient, versuchen wir auf Instagram Design-Liebhaber anzusprechen. Auf diesen Kanälen leistet unser Marketing-Team großartige Arbeit.
com! professional: Warum sind Facebook und Twitter für ­Microsoft so wichtig?
Rogl: Auf Facebook können wir sehr breit kommunizieren und es ist in Deutschland die Social-Media-Plattform mit der größten Relevanz. Leute, die sich heutzutage über ein Unternehmen informieren wollen, gehen als Erstes auf Facebook. Twitter ist für uns sehr wichtig, weil wir in unserer täglichen Arbeit natürlich im engen Austausch mit Journalisten und Digital-­Experten sind. Die sind in vielen Fällen die wichtigsten Kontaktpersonen für uns, um Insights und Feedback zu bekommen und zu verstehen, über was die Szene spricht. Gerade diese Zielgruppe ist in Deutschland sehr stark auf Twitter vertreten.
com! professional: Sie arbeiten auch eng mit Influencern ­zusammen. Warum?
Rogl: Auf der einen Seite ist es für uns sehr wichtig, mit Influencern und Multiplikatoren zu sprechen und ihnen zuzuhören, um zu wissen, was sie beschäftigt und worüber sie diskutieren. Dabei denken wir stark in die Richtung User Generated Content. Wir wollen immer besser werden und wissen, wo und wie wir Menschen dabei unterstützen können, mehr zu erreichen. Außerdem wird immer deutlicher, dass Bloggern, Influencern oder eben Menschen, die man persönlich kennt, ein sehr großes Vertrauen entgegengebracht wird und sie einen großen Einfluss auf Kaufentscheidungen haben können. Das bestätigt auch das Gartner Trust Barometer. Deshalb ist es für uns wichtig, diesen Meinungsmachern zuzuhören und auch selbst persönlich und direkt zu kommunizieren.
Verwandte Themen