DSL-Tempodrosselung

Telekom rudert bei Drosselung weiter zurück

von - 19.06.2013
In der Diskussion um die zukünftige Drosselung von Internetzugängen rudert die Deutsche Telekom weiter zurück: Die Drosselungsgrenzen beim Datenvolumen sollen bei Bedarf gelockert werden.
Foto: Deutsche Telekom
In der Diskussion um die zukünftige Drosselung von Internetzugängen rudert die Deutsche Telekom weiter zurück: Die Drosselungsgrenzen beim Datenvolumen sollen bei Bedarf gelockert werden.
Die Deutsche Telekom rudert bei der geplanten Drosselung der DSL-Anschlüsse immer weiter zurück: In einem Interview mit der Rheinischen Post verriet Timotheus Höttges, Finanzvorstand bei der Telekom, dass wenn die Kunden ab 2016 mehr Datenvolumen als aktuell benötigen, dann werde das Inklusivvolumen erhöht: „Wenn die neuen Regeln ab 2016 in Kraft treten, schauen wir uns genau an, welche Kunden was wollen und nutzen. Wenn der Durchschnittsnutzer dann wegen des Videobooms viel mehr Datenvolumen benötigt als aktuell, wird das Inklusivvolumen eben erhöht.“
René Obermann, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, bekräftigte im Interview, dass es auch ab 2016 weiter DSL-Flatrates geben werde: „Es wird ab 2016 weiter Flatrates geben, für Intensivnutzer, aber auch günstigere Tarife mit immer noch großzügigen Datenpaketen. Wie groß die sein werden, können wir heute noch nicht sagen.“

DSL-Drosselung für Vielnutzer

Die Deutsche Telekom hatte im April für Verärgerung gesorgt, als sie bekanngab, in Zukunft für alle DSL-Anschlüsse eine Tempodrosselung einzuführen. Die Drosselung soll abhängig von der Geschwindigkeit des Anschlusses nach einem bestimmten Datenvolumen greifen. So werden 16-MBit/s-Anschlüsse nach 75 GByte und VDSL-Anschlüsse mit bis zu 50 MBit/s nach 200 GByte ausgebremst.
Im Mai hatte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die Deutsche Telekom per Abmahnung aufgefordert, die seit dem 2. Mai für Neuverträge geltende DSL-Drosselung zu streichen. Die Begründung der Verbraucherzentrale: Die Drosselung auf magere 384 KBit/s wäre zum Beispiel bei VDSL-Zugängen mit bis zu 50 MBit/s eine Geschwindigkeitsreduzierung von bis zu 99 Prozent. Zudem sei mit 384 KBit/s keine zeitgemäße Nutzung des Internet möglich.
Letzte Woche rudert die Telekom dann zurück und gab bekannt, dass DSL-Anschlüsse beim Erreichen eines bestimmten Datenvolumens nur noch auf 2 MBit/s gedrosselt werden.

Fazit

René Obermann sagte im Interview, dass die Telekom mit Kritik bezüglich der gepanten Drosselung gerechnet hat. Aber vielleicht hat man nicht mit so viel Kritik gerechnet? Bleibt abzuwarten, ob die Deutsche Telekom noch weiter zurückrudert. Bis 2016 hat das Unternehmen ja noch genug Zeit.
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