Amazon forciert Internet der Dinge

Interesse für IoT-Dienste ist vorhanden

von - 04.05.2015
Dennoch: Das Internet der Dinge lässt sich genauso wenig zurückdrängen wie das Internet an sich. Davon sind auch die Leser von Spiegel Online überzeugt. Vier von zehn Umfrageteilnehmern signalisieren zumindest ein ­generelles Interesse an derartigen Services.
Und auch für die meisten Markenhersteller dürfte es lukrativer sein, Kunden dazu zu bringen einen irgendwie gearteten Internet-fähigen Bestellknopf im Haushalt zu installieren und so die Gefahr zu minimieren, als Marke ausgewechselt zu werden.
Gilette Box
Gillette-Box: Mit der Box von Procter & Gamble lassen sich auf Knopfdruck Rasierklingen ordern.
(Quelle: AuralinkTechnologie )
Ob Amazon für die Produzenten der richtige Partner ist, ist jedoch einen genauen Blick wert: "Natürlich können Hersteller über Amazon hohe Umsätze generieren, sie begeben sich aber auch in eine gewisse Abhängigkeit. Da muss sich jeder Her­steller fragen, ob er das möchte", sagt Kai Hudetz.
Darüber hinaus sollten sich die Erzeuger dem IFH-Chef zufolge auch ­genau überlegen, was sie ihren klassischen Vertriebslinien zumuten können. "Das wird für interessante Gespräche zwischen Herstellern und Händlern sorgen."
Eine Blitzumfrage der Redaktion bei den zehn größten deutschen Konsumgüterherstellern zeigt: Die Offenheit für die digitale Neuerung und demnach auch für das Internet der Dinge, ist höchst unterschiedlich ausgeprägt.
Von dem sonst so innovativ denkenden Getränkehersteller Coca-Cola ist zu hören, dass man sich mit derartigen Themen noch nicht auseinandergesetzt habe. Auch der Bierbrauer Anheuser-Busch glaubt nicht an die Relevanz derartiger Lösungen für das eigene Geschäft, da die Kunden Getränke situativ kaufen und keiner mehr den Bier- und Wasserkasten im Keller bunkere.
Bei Nestlé indes ist man sich sicher, dass der Lebensmittelkauf der Zukunft vornehmlich über das Internet stattfinden wird und behält neue Konzepte genau im ­Auge. Und auch Henkel lässt verlauten, man "beobachte die Entwicklung bei Amazon mit großem Interesse".
Procter & Gamble ist das einzige Unternehmen, das bereits in Sachen Internet der Dinge aktiv ist: Mit der Gillette-Box bietet es selbst ein Gerät an, mit dem sich Rasierklingen nachordern lassen. Und Gillette ist auch mit einem Button bei Amazon Dash präsent. Was es dem Markenhersteller an Zusatzumsatz bringt, wird die Zeit zeigen.
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