Konjunktur

GfK-Konsumklima sinkt - Deutsche sparen mehr

von - 29.09.2023
Shoppen? Ja, aber nur ein bisschen. Die Neigung zu Anschaffungen nimmt laut GfK nur minimal zu.
Foto: Monika Skolimowska/dpa
Viele Menschen verzichten zurzeit auf Anschaffungen und halten ihr Geld lieber zusammen. Eine Erholung der Konsumstimmung sei so nicht zu schaffen, resümiert Marktforscher GfK. Die Ursache liege nahe.
Die Deutschen sparen wieder mehr - und schicken damit das Konsumklima weiter in den Keller. Die Neigung zu Anschaffungen nehme zwar minimal zu, und auch die Erwartungen hinsichtlich des Einkommens hätten sich stabilisiert, geht aus der Konsumklimastudie des Nürnberger Marktforschers GfK für September hervor.
"Ein deutlicher Anstieg der Sparneigung lässt das Konsumklima allerdings erneut sinken", teilte GfK mit. Die sogenannte Sparneigung habe den höchsten Stand seit April 2011 erreicht.
"Damit dürften die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr auf Null gesunken sein", sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Er macht dafür vor allem die Inflation verantwortlich. Lebensmittel- und Energiepreise seien stark gestiegen. "Somit wird der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten", betonte Bürkl. Experten rechnen mit einer leichten Rezession. Für eine deutliche Verbesserung der Nachfrage sei es notwendig, dass die Inflationsrate von derzeit 6,1 Prozent wieder auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werde.

Kaum Platz für größere Anschaffungen

Die Lust auf Anschaffungen, obwohl ganz leicht gestiegen, verharre nun seit einem Jahr auf einem sehr niedrigen Niveau. In den Budgets der privaten Haushalte gebe es kaum Platz für größere Anschaffungen. Hinzu kämen Sorgen vor Jobverlust und Insolvenzen. Die Arbeitsmarktexperten gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr im Schnitt um 150.000 bis 190.000 höher liegt als im vergangenen Jahr.
Die monatliche GfK-Erhebung ist Teil der Studie "GfK Konsumklima Maxx" im Auftrag der EU-Kommission. Zwischen dem 31. August und dem 11. September wurden rund 2.000 Verbraucher in Deutschland befragt.
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